Erleichterung und Kritik bei GastroSuisse nach Bundesratsentscheid

Oliver Borner – 12. Januar 2022
Der Branchenverband ist erleichtert, dass der Bundesrat heute keine weiteren Verschärfungen beschlossen hat. GastroSuisse bedauert allerdings, dass die bestehenden Massnahmen bis Ende März verlängert werden sollen.

Der Bundesrat hat heute entschieden, die Quarantäne- und Isolationszeit von bisher sieben, respektive zehn Tagen auf fünf Tage zu verkürzen. Gleichzeitig gibt er bei den Kantonen zwei Vorschläge in die Vernehmlassung. Einerseits sollen die bestehenden Covid-19-Massnahmen bis Ende März 2022 verlängert und die Gültigkeitsdauer des Covid-Zertifikats von 365 auf 270 Tage verkürzt werden.

Der Branchenverband GastroSuisse urteilt über die Ankündigungen des Bundesrats: «Wir sind erleichtert, dass der Bundesrat von weiteren Verschärfungen abgesehen hat», wird Casimir Platzer, Präsident von GastroSuisse, am Mittwoch in einer Mitteilung zitiert. Weitere Massnahmen wären fürs Gastgewerbe verheerend gewesen. Bereits im September 2021, nachdem die Zertifikatspflicht eingeführt wurde, habe sich die Lage stark zugespitzt. Zudem hätten seit der 2G-Regelung, die im Dezember verordnet wurde, vier von fünf Betrieben deutlich weniger Gäste, wie eine Anfang Jahr durchgeführte Befragung bei den Mitgliedern von GastroSuisse gezeigt hat. Das habe bei den Umsätzen Einbrüche von gegen 40 Prozent verursacht, heisst es.

Verlängerung der Massnahmen ist problematisch

Deshalb ist der Verband auch erfreut darüber, dass der Bundesrat die Quarantäne sowie die Isolation bereits ab Donnerstag von zehn auf fünf Tage verkürzt. «Das hilft unserer Branche, denn viele Mitarbeitenden, auch ohne Symptome, fehlen im Moment in den Betrieben», sagt Platzer. Dabei blieben Unterstützungsmassnahmen wie die Härtefallgelder unabdingbar, zumal der Bundesrat die bestehenden Massnahmen bis Ende März verlängern will. Präsident Platzer sieht darin eine grosse Herausforderung für die Betriebe, da 70 Prozent der gastgewerblichen Betriebe wegen den anhaltenden Corona-Massnahmen inzwischen nämlich defizitär arbeiteten. Dies sei vor dem Hintergrund, dass seit Juli 2021 fast 80 Prozent der Betriebe nicht oder ungenügend entschädigt worden seien, problematisch.

GastroSuisse begrüsst daher, dass das Härtefallprogramm wieder hochgefahren werden soll und der Bund jetzt versucht, die betroffenen Branchen möglichst rasch und national einheitlich zu entschädigen. «Es braucht aber eine unbürokratische und praxistaugliche Lösung, die nicht noch mehr gastgewerbliche Unternehmen von den Härtefallprogrammen ausklammert als die alte Härtefallverordnung», so Präsident Platzer.