GastroSuisse: «Bund muss Ausstiegsszenario festlegen»

Oliver Borner – 22. September 2021
An der gestrigen Präsidentenkonferenz von GastroSuisse in Bern bezog der Verband Stellung zur aktuellen Corona-Situation. Der Verband unterstützt die Betriebe bei der Umsetzung der Zertifikatspflicht, stellt dabei aber auch Forderungen an den Bund.

Die Präsidentinnen und Präsidenten der 26 Kantonalverbände von GastroSuisse diskutierten gestern im Kursaal Bern anlässlich ihrer ordentlichen Präsidentenkonferenz die Situation bezüglich Zertifikatsplicht im Gastgewerbe. Je nach Region präsentiert sich die Situation sehr unterschiedlich. Betriebe in städtischen Gebieten sind mitunter weniger stark von den Massnahmen betroffen als jene auf dem Land. «Bei vielen Betrieben ist der Umsatz schon in den ersten Tagen massiv eingebrochen», erklärte Casimir Platzer, Präsident von GastroSuisse. Der Verband erhalte täglich Rückmeldungen von konsternierten Mitgliedern.

Nach kurzer Diskussion bezog die Präsidentenkonferenz denn auch eine klare Position. «Für die zusätzlichen Umsatzrückgänge müssen weitere Ausfallentschädigungen fliessen», sagte Massimo Suter, Vizepräsident von GastroSuisse. Dabei seien die Obergrenzen aufzuheben. Einstimmig wurde entschieden, dass der Bund ein Ausstiegsszenario definieren müsse. «Unsere Branche braucht Planungssicherheit und wir müssen wieder zur Normalität zurückfinden», begründete Gilles Meystre, Vorstandsmitglied von GastroSuisse. Mit dieser Aussage unterstreicht er, dass dies die Meinung sämtlicher Kantonalverbände ist und nicht einzig die Stossrichtung des Präsidenten.

Positionspapier soll Standpunkte verdeutlichen

Die Präsidentenkonferenz verabschiedete ein gemeinsames Positionspapier, in dem gegenüber der Regierung weitere Forderungen gestellt werden. Unter anderem verlangt der Gesamtverband für die Mitglieder, dass bei den Kurzarbeitsentschädigungen weiterhin das vereinfachte Verfahren und die summarische Abrechnung anzuwenden ist.. Ebenso ist die Kontaktdatenerfassung bei den Clubs und Diskotheken obsolet geworden und sofort aufzuheben. Auch fordert GastroSuisse, dass die Gratistests weiterzuführen sind.