2G: GastroSuisse befürchtet, dass nun Betriebe in ihrer Existenz bedroht sind

Oliver Borner – 17. Dezember 2021
Der Bundesrat hat heute die 2G-Pflicht in Restaurants eingeführt. GastroSuisse akzeptiert den Entscheid, fordert aber weitere finanzielle Unterstützungen aus Bern.

Der Bundesrat gab heute nach einer Woche Konsultation durch die Kantone die neuen Coronmassnahmen, die aufgrund der steigenden Fallzahlen nötig sein sollen, bekannt. Ab Montag gilt in allen Innenräumen die 2G-Regel. Davon betroffen sind Restaurants, Kultur-, Sport- und Freizeitbetrieben. Zu Veranstaltungen im Innern haben nur noch geimpfte und genesene Personen Zugang. Wo die Maske nicht getragen werden kann, wie bei Blasmusikproben, oder wo nicht im Sitzen konsumiert werden kann, wie in Discos und Bars, sind nur noch Geimpfte und Genesene zugelassen, die zusätzlich ein negatives Testresultat vorweisen. Personen, deren Impfung, Auffrischimpfung oder Genesung nicht länger als vier Monate zurückliegt, sind von dieser Testpflicht ausgenommen – ebenso Jugendliche bis 16 Jahre.

Akzeptanz bei GastroSuisse

GastroSuisse nimmt die neuen Massnahmen zur Kenntnis. «GastroSuisse hätte Alternativen befürwortet, nimmt diese Massnahmen in Anbetracht der pandemischen Lage aber in Kauf», heisst es in einer Mitteilung von heute Freitag. Man sei erleichtert, dass der Bundesrat das öffentliche Leben aufrecht erhalten will und von einer 2G+-Regel für die Restaurants und Teilschliessungen abgesehen hat.

Dennoch sieht sich der Verband gegenüber anderen Branchen ein weiteres Mal benachteiligt. «Wir bedauern, dass einmal mehr primär das Gastgewerbe mit Sanktionen belegt wird und Bund und Kantone bei anderen Lebensbereichen die Augen verschliessen, obschon dort nachweislich mehr Ansteckungen verzeichnet werden als im Gastgewerbe», sagt Präsident Casimir Platzer. Mit den neuen Massnahmen würde zudem vor allem die junge Bevölkerung ausgeschlossen, obwohl diese die Spitäler nicht belasteten.

Grosse Belastung für Bar- und Clubszene

Auf Grund der neuen Regeln fordert GastroSuisse zudem, dass der Bund Umsatzausfälle der Betriebe entschädigen muss. «Nur so kann verhindert werden, dass unsere Branche erodiert», sagt Platzer. Bereits die Ankündigung von 2G habe dazu geführt, dass vielen Betriebe das Weihnachtsgeschäft weggebrochen sein. Sie befänden sich daher weiterhin in einer finanziell schwierigen Lage, welche sich durch die neuen Regelungen weiter verschärfen werde.

Am wahrscheinlichsten ist eine solche Verschärfung in der Bar- und Clubszene. Bereits am vergangenen Wochenende brachen in den Clubs die Besucherzahlen aufgrund der 2G-Regel schweizweit um bis zu 75 Prozent ein. Mit 2G+ wird sich diese Situation kaum verbessern. «Ein rentables Wirtschaften wird dort somit kaum mehr möglich sein. Deshalb muss sowohl 2G im Gastgewerbe als auch 2G+ in Clubs und Diskotheken wieder aufgehoben werden, sobald dies die Auslastung der IPS-Betten wieder erlaubt», sagt Platzer.