Clubs blieben wegen 2G-Regel leer

Oliver Borner – 14. Dezember 2021
Das erste Wochenende mit der 2G-Regel fiel für die Clubs in der Schweiz ernüchternd aus. Gemäss einer Umfrage verzeichneten viele Betriebe bis zu 75 Prozent weniger Gäste.

Die Erfahrung vom ersten Wochenende mit 2G in Clubs und teilweise in Bars fällt ernüchternd aus. Über 80% der Betriebe, welche an einer Umfrage der Schweizer Bar- und Clubkommission teilgenommen haben, verzeichneten am vergangenen Wochenende einen grossen Besucherrückgang. Demnach stürzten sich bis zu 75 Prozent weniger Gäste ins Nachtleben.

Nur bei fünf Prozent der Betriebe in der Romandie und 13 Prozent in der Deutschschweiz blieb die Besucherzahl unverändert. «Unter diesen Voraussetzungen ist ein wirtschaftlicher Betrieb nicht möglich», schreibt die SBCK in einer Medienmitteilung.

Reserven sind aufgebraucht

Damit schlägt die Kommission bereits vor den möglichen Verschärfungen der Coronamassnahmen Alarm. Der Bundesrat sieht dabei zwei Varianten vor, wobei Variante 1 unter anderem die Einführung von 2G, Variante 2 die Schliessung von Restaurants, Bars und Clubs vorsieht. Bisher war die 2G-Regel für alle freiwillig.

«Die Erfahrung mit 2G vom letzten Wochenende haben gezeigt, wie gross die wirtschaftlichen Herausforderungen sind, welche jetzt schon auf die Schweizer Nachtkulturunternehmen zukommen», schreibt die SBCK. Alle Betriebe würden sich zu 100 Prozent von den Gästen finanzieren, zudem falle ein Grossteil der Kosten bei der Miete an. «Gerade die Wintermonate und die Feiertage sind für Nachtkulturunternehmen existenziell. In dieser Zeit wird normalerweise bis zu 40 Prozent des Jahresumsatzes erzielt», heisst es weiter.

Die SBCK fordert deshalb schnelle Hilfe vom Bund. Umsatzausfälle sollen «rasch und unkompliziert» entschädigt werden. Zudem sollen Überbrückungskredite ausbezahlt und Kurzarbeit wieder eingeführt werden, bis eine Lösung mit a fonds-perdu Beiträgen zur Verfügung stehe. «Die Reserven sind nach 18 Monaten Pandemie aufgebraucht, unbezahlte Rechnungen die Realität.»

Schuld liegt bei den Behörden

Die Schuld für die jetzige Situation sieht die SBCK bei den Behörden. Diese hätten es versäumt, frühzeitig Massnahmen zu ergreifen. «Seit dem Sommer schien die Lösung zu sein: Die Pandemie ist vorbei, das neue Normal ist da. Tests und Contact-Tracing Kapazitäten wurden eingespart, die Impf- und Boosterkampagne nahm nie Fahrt auf», schreibt die Kommission. Dies Versäumnisse bekämen nun vor allem die Jugendlichen zu spüren, welche von der 2G-Regel in den Clubs am meisten betroffen seien.