«Die Gastronomiebranche hat mich schon immer fasziniert»

Oliver Borner – 22. September 2022
Am 1. Januar 2023 übernimmt René Kalt den Posten des Geschäftsleiters bei GastroZürich. Im Interview mit dem GastroJournal spricht er über sein Engagement beim Kantonalverband und seine Leidenschaft für die Gastronomie.

René Kalt, ab dem 1. Januar 2023 sind Sie neuer Geschäftsleiter bei GastroZürich. Wie ist die Gefühlslage?
René Kalt: Back to the roots! Es fühlt sich so an, als ob ich nach Hause komme.

Wie das?
Ich wollte als Kind immer Koch werden, durfte es aber aus verschiedenen Gründen dann aber nicht. Später war ich Leiter der Unternehmenskommunikation bei der Bon appétit Group von Beat Curti, Marketingleiter bei Howeg und habe den Kochwettbewerb Gusto von Transgourmet initiiert. Die Wege der Branche und mir haben sich also schon mehrmals gekreuzt und ich fühle mich der Branche nach wie vor sehr verbunden.

War das der Grund für die Bewerbung als Geschäftsführer bei GastroZürich?
Es war sicher einer der Gründe. Auf der anderen Seite reizte mich die Aufgabe sehr, weil mich die Branche fasziniert. Die Gastronomie hat eine riesige Vielfalt zu bieten. Hinzu kommt, dass die Branche sehr stark unter der Coronakrise gelitten hat und ich dabei helfen will, sie wieder aufzubauen. Als Zürcher reizt es mich zudem, mich für die Region, den Kanton und das Gewerbe im Kanton zu engagieren.

Sie kommen in einen bestehenden Vorstand hinein. Wie erleben Sie das Führungsorgan von GastroZürich?
Der Vorstand ist mit einem Wort: genial und ergebnisorientiert! Gastronomie wird gelebt und die Anliegen der Mitglieder ernstgenommen. Zudem investiert der Verband viel Energie in die Aus- und Weiterbildung von Fachkräften. Das überzeugt mich.

Was fasziniert Sie an der Gastronomie?
Es ist die Kommunikation durch Produkte, die mich seit Jahren in den Bann zieht. Man kreiert etwas für den Gast und erzählt dabei eine Geschichte, die alle Sinne einbezieht. Ich welcher Branche kann man schon mehrdimensionale Erlebnisse anbieten?. Zudem ist die Gastronomie wirtschaftlich ein wichtiger Player. Sie generiert schweizweit eine grosse Wertschöpfung.

Apropos Kanton Zürich: was macht die Gastronomie im Kanton Zürich aus?
Die unglaubliche Vielfalt, in Stadt und Kanton Zürich. Man kann in der Stadt Zürich jeden Tag essen gehen und man isst nie zweimal das Gleiche. Dennoch wünschte ich mir für die Branche ein wenig mehr Selbstbewusstsein. Sie ist sehr wichtig für den Kanton und die Stadt und daher sollte ihr Stellenwert höher sein, als er jetzt ist.

Ist das bereits ein Schwerpunkt, den Sie sich für Ihr Amt setzen wollen?
Ich will mir noch keine Schwerpunkte setzen. Ich habe zwar eine grosse Begeisterung für die Gastronomie und habe immer Kontakt zur Branche behalten, allerdings muss ich mich zuerst in meine Aufgabe hineinfühlen. Mir ist es zunächst wichtig, den Mitgliedern und meinen Kollegen zuzuhören und erst dann meine Schwerpunkte und Ziele zu formulieren.

Diese Zeit steht Ihnen sicher zu. Am 1. Januar ist Arbeitsbeginn. Was machen Sie noch bis dahin?
Zunächst werde ich in die Ferien fahren und mich erholen. Danach ist eine Rundreise durch die Gastronomie geplant. Ich will in verschiedenen Betrieben im Kanton Zürich in der Küche und im Service arbeiten, um mich einerseits mit meinem neuen, alten Umfeld vertraut zu machen und um andererseits die Stimmung in der Branche an der Basis zu erleben. Und dann hoffe ich, dass ich am 1. Januar voll durchstarten kann.