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Vor gut 150 Jahren bauten zwei lokale Pioniere ein märchenhaftes Hotel 500 Meter hoch über dem Vierwaldstättersee. Weiter ging es mit der ersten elektrischen Standseilbahn der Schweiz, dem waghalsigen Bau des Felsenwegs sowie dem Hammetschwand-Lift, der inzwischen nachts beleuchtet ist.
Heute zieht der Alpine Spa, der sich auf 10 000 Quadratmeter ausbreitet und über dem Vierwaldstättersee schwebt, die Bürgenstock-Gäste in ihren Bann, die aus 7 verschiedenen Restaurants auswählen können. Diese 150 Jahre wollen gefeiert werden, wie Mike Wehrle (46), der kulinarische Direktor des Bürgenstock Hotels & Resort, gegenüber dem GastroJournal erklärt: «Am 16. Juli feiern wir auf unserer Piazza und im Resort mit rund einem Dutzend Foodständen. Und unsere 7 Küchen servieren an diesem Sonntag verschiedene Gerichte wie Pulpoburger, Bulgursalat, Älplermagronen, Crêpes und so weiter. Jede Küche wird etwas einbringen.» Die vom Schwarzwälder Koch erwähnte Piazza ist riesig. Insgesamt dehnt sich das Resort auf rund zwei Kilometer aus.
Gui Heng ist einer von vier Sommeliers im Bürgenstock Resort. (Bild: zVg)
Ein zweites Datum sollte man sich ebenfalls merken: Am 25. November kommt es zum «Chefs United – Chef Wehrle & friends». An diesem Samstagabend möchte Wehrle die Partnerhotels des Bürgenstocks einladen, also den Schweizerhof Bern sowie das Royal Savoy Lausanne, welche die Bürgenstock Collection bilden. «Und es kommen auch Produzenten wie Rolf Beeler oder Casa Nobile Schokolade. Der Anlass richtet sich an Gleichgesinnte, die Spass am Genuss haben und gemeinsam einen schönen Abend verbringen möchten», informiert Wehrle. Bei der letzten Austragung am 11. September 2022 kostete der «schöne Abend» rund 400 Franken. Dieses Jahr entschied sich der kulinarische Direktor, den Anlass bewusst in die Vorwinterzeit zu verlegen, weil dann klar ist, dass die Veranstaltung in den geheizten Räumen im Mitgliedshotel von Leading Hotels of the World stattfindet. Derzeitiger Hoteldirektor ist übrigens der erst 33-jährige Franzose Thomas Goval.
Für die sieben Restaurants des Bürgenstock Resorts, das sich auf Nidwaldner Boden befindet, arbeiten vier Sommeliers, die über insgesamt 1100 Weinpositionen und 17 000 -Flaschen wachen. Einer von ihnen ist der Pekinger Gui Heng (35), der seit gut vier Jahren für den Bürgenstock arbeitet. Was ist der Trend bei den Kunden? «Bei den Deutschschweizern sind das eher einheimische Weine, Italiener, Rioja oder Weine aus dem Ribera del Duero. Unsere internationalen Gäste sind meist von den Schweizer Weinen begeistert», erklärt er. Erstens, weil die Touristen in ihren Ländern nur selten Schweizer Tropfen finden, und zweitens, so Gui Heng, weil die Schweizer Weinindustrie inzwischen spannende Produkte biete. «Wir fühlen uns auch ein wenig als Botschafter für den Schweizer Wein», sagt der Chinese. Seine gelungenste Marriage? Einen Completer von Obrecht, Roman Hermann oder Martin Donatsch zu asiatischem Essen, beispielsweise einem nicht zu scharfen Currygericht. Und der Sommelier zieht würzige, elegante Cornalins einem opulenten amerikanischen Cabernet Sauvignon vor.
Mehr über das Hotel und Mike Wehrle in den Printausgaben des GastroJournals vom 5. und 19. Mai, die als Folge der Feiertage jeweils am Freitag statt am Donnerstag publiziert werden
