Weshalb sollen die ­Delegierten Sie zum ­Präsidenten wählen?

Reto E. Wild – 30. Mai 2024
Beat Imhof und Massimo Suter sind die offiziellen Kandidaten für die ­Nachfolge von Casimir Platzer als Präsident von ­GastroSuisse. Wie ticken die beiden Gastronomen? Was wollen sie verändern?

Massimo Suter, Sie sind seit 2018 Vizepräsident von GastroSuisse und Präsident von GastroTicino. Weshalb sollen die Delegierten Sie zum Präsidenten wählen?
Massimo Suter: Weil ich die nötige Kompetenz, Erfahrung und das richtige Feingefühl mitbringe, seit zehn Jahren im Verband arbeite, und weil ich als gastronomischer Unternehmer weiss, wo der Schuh bei unseren Mitgliedern drückt. Ich bin überzeugt, dass ich dazu die nötigen Lösungen kenne und finde.

Beat Imhof, Sie sind seit Frühling 2023 Präsident von GastroWinterthur. Weshalb sollen Sie zum Präsidenten gewählt werden?
Beat Imhof: Es ist Zeit für einen Wandel im Verband. Die Branche steht vor grossen Herausforderungen. Mit meinen
35 Jahren Berufserfahrung bringe ich das richtige Rüstzeug mit, um die Aufgaben anzugehen. Ich bin überzeugt, dass ich die Leute für den gemeinsamen Weg in die Zukunft hinter mich bringen kann.

Beat Imhof spricht den Wandel an. Heisst das, dass Sie, Massimo Suter, diesen Wandel nicht herbeiführen?
Massimo Suter: Unser Verband ist schlagkräftig und kompetent geführt. Ich stehe für Kontinuität. Das heisst: Kontinuität ja, aber mit Innovationen und ohne Revolutionen.

Von welchen Innovationen sprechen Sie?
Massimo Suter: Ich bin eher für eine flache Führung. Diese kann man zwar nicht teilen, aber die Kompetenzen delegieren. Ich bin für ein Gremium mit Kern- und Fachkompetenz. Ich möchte, dass im Vorstand jeder seine Kompetenz einbringt und Eigenverantwortung übernimmt.

GastroSuisse ist «schlagkräftig und kompetent geführt». Sehen Sie das auch so, Beat Imhof?
Beat Imhof: Ja, vieles wurde gut gemacht. Es gibt jedoch viele Herausforderungen. Das Image des Verbands wirkt verstaubt. Für die Jungen in der Branche müssen wir attraktiver werden. Und in den Kantonen gibt es eine geballte Ladung an Kompetenz. Diese Kompetenz müssen wir abholen. Mir fehlt eine gemeinsame Strategie von national zu den Kantonen und bis hin zu den Sektionen. Wir haben viel PS, bringen diese aber nicht auf den Boden.

Massimo Suter: Hier bin ich mit Beat einig, obwohl wir zwei verschiedene Ausgangslagen haben: Die Kommunikation bis in die Sektionen ist sehr wichtig. Die Mitglieder sind das A und O. Und die Kantone sind das Bindeglied. Wie die Geschäftsführerkonferenz jetzt gestaltet ist, ist beispielsweise sicher der richtige Weg. So können wir die Kompetenzen der Direktoren in den Kantonen nutzen.

Was möchten Sie bei GastroSuisse konkret verändern – neben dem Image?
Beat Imhof: Die Hauptthemen im Fünfpunkteplan Avanti sind richtig adressiert. Doch die beiden Imagekampagnen reichen beispielsweise nicht aus, um das Image zu verbessern. Es braucht eine klare Kommunikationsstrategie. Wie werden wir positiv wahrgenommen? Dazu gehört, mit Schulen zusammenzuarbeiten. Es ist fatal, wenn es an den Schulen heisst, die Schüler sollten sich nicht für das Gastgewerbe entscheiden. Ich bin gelernter Koch. Uns steht beruflich die Welt mit enormen Möglichkeiten offen.

Kritiker sagen, Sie hätten zu wenig Erfahrung in der Verbandspolitik von GastroSuisse.
Beat Imhof: Das ist eine Chance oder eine Gefahr, je nach Ansicht. Ich bin genug erfahren und habe eine steile Lernkurve, um mir das Know-how über den Verband rasch anzueignen. Deshalb glaube ich nicht, dass das ein Hindernis ist. Im Gegenteil: Wenn man schon lange in einer Organisation ist, besteht die Gefahr, zu wenig neu denken zu können. Wir brauchen einen Wandel!

Massimo Suter, Sie sind seit sechs Jahren Vizepräsident. Wie gut sind Sie in Bundesbern vernetzt?
Massimo Suter: Sehr gut. Ich kenne jeden Parlamentarier aus dem Tessin und bin mit Ignazio Cassis per Du. Das soll nicht heissen, dass ich den Bundesrat beeinflussen kann. Doch gemeinsam mit Casimir Platzer konnte ich im Bundeshaus Erfahrungen sammeln. Ich habe auch einen Eintrittsbadge.

Beat Imhof, wie gut ist Ihr Zugang zu Bundesbern?
Beat Imhof: Ich war noch nie mit Casi im Bundeshaus und habe keinen Badge. Aber ich habe ein gutes Netzwerk. Klar muss ich Gas geben, wenn es ums Parlament und die Regierung geht. Aber ich sorge mich deswegen nicht, habe ich mich doch in meiner Karriere immer wieder in neue Gebiete und Netzwerke eingearbeitet.

Wo stehen Sie politisch, Massimo Suter?
Massimo Suter: Ich bin kein Parteisoldat. Politisch stehe ich zwischen der SVP und der FDP, doch habe ich seit vielen Jahren enge Verbindungen zu allen politischen Lagern. Wir suchen Mehrheiten für unsere Anliegen dort, wo wir sie finden. Sachfragen beurteile ich immer danach, ob und wie gewerbe-, tourismus- und arbeitgeberfreundlich sie sind. Wir benötigen ein freiheitliches System und einen schlanken, effizienten Staat.

Wo stehen Sie in der politischen Landschaft, Beat Imhof?
Beat Imhof: Zwischen Mitte und FDP. Mir ist es wichtig, mit allen Parteien an einen Tisch zu sitzen. Wir müssen allen klarmachen, dass der Wohlstand der Schweiz auf einer gemeinsamen wirtschaftlichen Basis beruht. Wenn wir soziale Gelder verteilen, gefährden wir unser Erfolgsmodell. Entscheidend ist, gute Rahmenbedingungen für das Gastgewerbe zu schaffen, damit dieses gegenüber den Mitarbeitenden sozial sein kann.

Wie führen Sie?
Beat Imhof: Ich höre zu und interessiere mich für die Sorgen der Mitglieder. Ich arbeite strategisch und zielorientiert. Ich tue alles dafür, dass wir mit dem Vorstand und der Direktion die richtigen Lösungen erarbeiten, Meinungen bilden und dann durch- und umsetzen. GastroSuisse soll in der Branche verstärkt die Themenführerschaft innehaben und mehr agieren statt reagieren.

Und Sie, Massimo Suter?
Massimo Suter: Für mich ist der Präsident klar ein strategischer Führer, und der Direktor übernimmt die operationelle Führung. Präsident und Vorstand legen die Leitplanken fest, und danach muss der Verband das Operative umsetzen. Der neue Vorstand soll entscheiden, in welche Richtung der Kurs geht. Ich werde sehr wenig ins operative Geschäft dreinreden und delegiere. Jeder muss in seinem Bereich Verantwortung übernehmen.

Wo sehen Sie denn die wesentlichen Herausforderungen von GastroSuisse?
Massimo Suter: Für mich ist GastroSuisse wie ein Tanker auf hoher See. Am Steuerrad steht der Präsident, der aber den Kurs nicht von heute auf morgen wechseln kann. Es fragt sich, was unsere Mitglieder, was die Mitarbeitenden von Gastro­Suisse wollen. Wir müssen das machen, worin wir stark sind, und dort auslagern, wo wir nicht so stark sind. Stichwort Immobilienstrategie: Kommt ein Experte in den Vorstand, bene! Wenn nicht, müssen wir das Thema auslagern.

Ihre Einschätzung, Beat Imhof?
Beat Imhof: Neben dem Image ist die wirtschaftliche Stabilität wichtig. Wir müssen in die Zukunft investieren können. Dazu gehört, das Bildungsangebot zu hinterfragen. Was wollen wir als GastroSuisse anbieten? Was lässt sich mit anderen Verbänden organisieren? Auch hier gehört es zu den Aufgaben des Verbandes, die Kräfte zu bündeln, um für den Nachwuchs und das Personal attraktiv zu sein.

Dazu zählt der richtige Umgang mit der Generation Z. Sie stellt die nächste Generation an Arbeitskräften. Wie sollen das die Unternehmer anpacken?
Beat Imhof: Die Belastbarkeit der Jungen nimmt ab. Das ist schwierig, weil wir eine Branche mit hoher Belastung sind. Am Schluss liegt es an jedem einzelnen Unternehmer, den Draht mit der Generation Z zu finden. Als Verband können wir nur Möglichkeiten aufzeigen und Weiterbildungen anbieten. Letztlich können wir als Verband allein aber nicht das Image prägen. Das passiert über unsere Mitglieder und Betriebe.

Massimo Suter: Als Unternehmer und Vater eines Sohnes, der eine Kochlehre abgebrochen hat, bin ich mit dieser Thematik konfrontiert. Entscheidend für mich ist, dass wir Kräfte und Gelder verpuffen, weil jeder Kanton versucht, seine eigene Lösung zu finden. Graubünden und Uri haben beispielsweise hervorragende Lösungen. Dort müssen wir ansetzen und deren Erfahrungen auf nationaler Ebene teilen. Wir haben in den Kantonen viel Wissen, das wir nicht nützen.

Beat Imhof: Manchmal kommt mir das vor wie bei der Migros: Dort gibt es auch verschiedene Regionen, die nicht gemeinsam vorwärtsgehen.

Beat Imhof, falls Sie gewählt werden: Wie organisieren Sie sich?
Beat Imhof: Als ich angefragt wurde, ob ich kandidieren möchte, wurde kommuniziert, dass GastroSuisse-Präsident ein 80- bis 100-Prozent-Job ist. Ich könnte meine Arbeit als Geschäftsführer des Casinotheaters Winterthur nicht mehr weiterführen und würde dort allenfalls beratend zur Seite stehen. Und das Amt des GastroWinterthur-Präsidenten würde ichselbstverständlich abgeben.

Massimo Suter: Vor zehn Jahren wurde ich Vorstandsmitglied, nun hatte ich sechs Jahre Zeit, Casi Platzer über die Schultern zu schauen. Meine Nachfolge als Präsident von GastroTicino ist bereits geregelt. Und in meinem Betrieb ist nach wie vor meine Frau verantwortlich. Es würde sich für mich nicht viel ändern, was das zeitliche Engagement betrifft. Ich möchte jedoch die Führung vereinfachen, keine One-Man-Show sein und über die Bücher gehen, ob ich das Mandat nicht reduzieren kann, ohne die Verbandsführung in Gefahr zu bringen.

Diese Bisherigen kandidieren erneut für den Vorstand

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Gilles Meystre kandidiert erneut für den Vorstand. (Bild: ARC)

Der Waadtländer Gilles Meystre (49) ist seit 2015 im Vorstand von GastroSuisse und kandidiert neu als Vizepräsident. Er war von Oktober 2011 bis Juli 2015 Direktor von GastroVaud und ist seit Juli 2015 Präsident von GastroVaud. Meystre ist zusätzlich Präsident von Fait Maison. Die Tatsache, dass er als Romand als Vize kandidiert, könnte die Wahl ums Präsidium beeinflussen.

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Maurus Ebneter ist seit 2021 im Vorstand. (Bild: Archiv)

2021 gewann Maurus Ebneter (60) eine Kampfwahl für das Amt des Trésoriers von GastroSuisse und stellt sich dafür erneut zur Verfügung. Ebneter ist seit 2018 Präsident des Wirteverbands Basel-Stadt (seit 1998 im Vorstand) und seit zwölf Jahren Mitglied der Präsidentenkonferenz von GastroSuisse. Seit 1995 ist Ebneter zudem Inhaber der Avantgastro GmbH.

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Bruno Lustenberg will wiedergewählt werden. (Bild: GastroSuisse)

Seit 2018 ist Bruno Lustenberger (60) im Vorstand von GastroSuisse, seit 2016 Präsident von GastroAargau. Der Abgänger der Hotelfachschule Zürich und diplomierte Küchenchef /Hotelier-Restaurateur präsidiert die Schweizerische Bildungskommission und Hotel & Gastro Formation Schweiz. Er kümmert sich zudem um die Hotelfachschulen von GastroSuisse.

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Esther Friedli ist Ständerätin für die SVP. (Bild: zVg)

Die St. Galler SVP-Ständerätin Esther Friedli (46) wurde am 18. Mai 2021 in den Vorstand von GastroSuisse gewählt. Sie führt mit ihrem Ehemann Toni Brunner und dessen Bruder Andi das Landgast­haus Sonne/Haus der Freiheit in Ebnat-Kappel SG. Die Berner Politologin (Inhaberin einer Agentur) ist unter anderem Mitglied der Parlamentarischen Gruppe Gastgewerbe.

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André Roduit ist seit 2018 im Vorstand von GastroSuisse. (Bild: GastroSuisse)

André Roduit (60) aus Saillon VS ist seit 2018 im Vorstand von GastroSuisse und präsidiert seit 2014 zusätzlich den Kantonalverband GastroValais. Zudem ist er seit April 2017 für die Mitte und den Bezirk Martigny im Grossen Rat des Kantons Wallis. Er schloss die Ecole Hôtelière de Genève (EHG) 1988 ab und ist zusätzlich Mitglied von Hotel & Gastro Formation.

Das sind die neuen Kandidaturen für den Vorstand von GastroSuisse

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Marco Heinzer ist Präsident von GastroSchwyz. (Bild: zVg)

Marco Heinzer (52) ist seit 2015 Präsident von GastroSchwyz und seit dem gleichen Jahr Präsident der Fa­milienausgleichskasse Schwyz und Mitglied der Präsidentenkonferenz von GastroSuisse. Seit 2020 ist er zudem Verwaltungsrat bei Schwyz Tourismus, im Ausschuss verschiedener Berufsbildungsorganisationen sowie seit 2024 im Vorstand und in der Parteileitung der FDP Ein­siedeln. Seine Karriere startete er mit einer Kochlehre im Hotel Waldheim in Risch ZG und wechselte nachher zu renommierten Betrieben wie dem Kulm Hotel St. Moritz, dem Schiff in Murten FR oder dem Nicoletta Zermatt VS. Seit 1996 ist er Küchenchef im eigenen Familienbetrieb.

 

Weshalb sollen die Delegierten Sie wählen?
Ich bin ein Gastronom mit Herzblut und führe zusammen mit meiner Frau in dritter Generation den traditionellen Landgasthof Seeblick in Gross bei Einsiedeln SZ, der ein Gildebetrieb ist und Mitglied der Tafelgesellschaft Goldener Fisch sowie der Chaîne des Rôtisseurs. Ich kenne die Schweizer Hotel- und Gastroszene in allen Bereichen und bilde Lernende aus. Ich verfüge über ein grosses Netzwerk und bin in verschiedenen Gremien unterwegs: Politik (Kantonsrat), Schwyz Tourismus (Verwaltungsrat) und im Gewerbe (Verbandsleitung Kantonaler Gewerbeverband). Ich weiss, wo den Mitgliedern der Schuh drückt und bin täglich mit der Branche konfrontiert. Ich bin offen, überlegt, lösungsorientiert, teamfähig, nicht nachtragend und zielorientiert.

 

Welche Akzente wollen Sie im Vorstand von GastroSuisse setzen?
Ich möchte meine langjährigen Erfahrungen weitergeben in den Verbandstätigkeiten, in der Politik und im Tourismus. Ich will neue Impulse setzen und mitgestalten. Ich verfüge über ein grosses Netzwerk und bin ein sehr offener Typ, der neue Lösungen respektiert.

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David Maye ist derzeitiger Präsident von GastroNeuchâtel. (Bild: Matthieu Spohn)

David Maye (45) wurde am 29. April 2024 zum Präsidenten von GastroNeuchâtel gewählt, nachdem er von Mai 2019 bis Ende April bereits Vizepräsident des Kantonalverbands gewesen war. Seit März 2022 ist Maye Präsident von Hotel & Gastro Formation Neuchâtel. Seine Karriere startete er 1996 mit einer Kochlehre im Restaurant La Croisette in Le Locle. 1999 gründetete er L’Artisan du Foie Gras SA, 2001 Le Marché Gourmand SA, die während der Expo.02 Restaurants betrieb. 2004 ging sein Cateringunternehmen Les Cinq Sens an den Start. Maye ist Mitbegründer und war bis Februar 2022 Küchenchef. Heute ist er VR von Cinq Sens.

 

Weshalb sollen die Delegierten Sie wählen?
Ich wurde ermutigt, für den Vorstand von GastroSuisse zu kandidieren, weil ich neue Ideen einbringen kann. Da in den letzten Monaten keine neuen Westschweizer Kandidaturen angekündigt wurden, bestärkte mich das im Entscheid, mich der Wahl zu stellen – und lernte dazu Deutsch. Ich möchte, dass die Berufe der Branche im Vorstand gut abgebildet sind. Ich habe mein ganzes Leben im Gastgewerbe gearbeitet, hatte nie einen Chef und bin ein Mann der Praxis. Ich habe viel Erfahrung im Unternehmertum und ein breites Spektrum an Kenntnissen, sei es in der Betriebsverpflegung, in Kindertagesstätten, im Veranstaltungsbereich oder in traditionellen Restaurants. Frischer Wind und ein bisschen Jugend können nicht schaden. Alles, was ich in meinem Leben getan habe, habe ich immer mit vollem Einsatz ausgeführt.

 

Welche Akzente wollen Sie im Vorstand von GastroSuisse setzen?
Ich werde zunächst einmal zuhören, beobachten und lernen. Ich muss verstehen, wie der Vorstand funktioniert. Da werde ich sicher keine Lektionen erteilen. In einem zweiten Schritt werde ich versuchen, einen anderen Blickwinkel und Vorschläge für Denkanstösse einzubringen. Transparenz steht für mich an erster Stelle. Was wir machen, machen wir nicht unter der Hand, sondern gemeinsam. Ich strebe eine echte Kollegialität im Vorstand an. Wir sind ein Team und arbeiten bereichsübergreifend. Der Vorstand von GastroSuisse muss sehr stark sein und gegen aussen mit einer einzigen Stimme sprechen.

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Samuel Vörös betreibt mit Geschäftspartnern über 30 Gastronomie- und Hotelbetriebe. (Bild: zVg)

Samuel Vörös (44) ist gelernter Koch, hat nach seiner Lehrzeit weiter auf dem Beruf gearbeitet und zudem den Militärdienst als Küchenchef geleistet. 2006 wurde er während acht Jahren Geschäftsleiter der Tavolago AG / Mitglied der Gruppenleitung der Schifffahrtsgesellschaft des Vierwaldstättersees. 2023 startete er mit der Übernahme der Brasserie Bodu in Luzern in die Selbstständigkeit. Heute betreibt Vörös mit Geschäftspartnern (bei allen Betrieben sind es mehrere Aktinäre) über 30 Gastronomie- und Hotelbetriebe. Vor drei Jah­-
ren nahm er seine Verbandsarbeit auf – zuerst in der Stadt Luzern und kurz danach auch auf Kantonsebene.

 

Weshalb sollen die Delegierten Sie wählen?
Als selbstständiger Unternehmer und gelernter Koch bin ich seit 30 Jahren Gastronom. Dank unseren zehn Hotels in der Deutschschweiz und im Tessin bringe ich Expertise aus der Hotellerie und als Grossgastronom mit: zwei Kompetenzen, welche die Delegierten an der letzten DV explizit im Vorstand abgebildet haben wollten. Als langjähriger Vereinspräsident und Mitglied der Vorstände von Gastro Stadt und Kanton Luzern bin ich mir zudem die Zusammenarbeit in Gremien gewohnt. Deshalb bin ich überzeugt, den Mitgliedern von Gastro­Suisse einen Mehrwert bieten zu können.

 

Welche Akzente wollen Sie im Vorstand von GastroSuisse setzen?
Die Wahrnehmung der Gastronomie in der Öffentlichkeit soll auf allen Ebenen verbessert werden; dies ist insbesondere für die Mitarbeiterrekrutierung, aber auch auf der politischen Ebene entscheidend. Seit dem Beginn meiner Selbstständigkeit als Hotelier im Seehotel Kastanienbaum LU haben wir uns entschieden, den Hotelweg mit GastroSuisse zu gehen. Hier gibt es sicherlich noch Potenzial für die Zukunft. Generell interessieren mich auch rechtliche Themen; gerade seit dem Kurzarbeits-/Ferienurteil habe ich realisiert, dass mit Beharrlichkeit einiges erreicht werden kann.

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Daniela Segmüller sitzt im Vorstand von Gastro Kanton Zürich. (Bild: zVg)

Daniela Segmüller (56) ist seit 2021 Vorstandsmitglied von Gastro Kanton Zürich und Mitglied der Kommission Marketing bei GastroSuisse. Zudem amtet sie als Co-Präsidentin der Vereinigung Zürcher Bahnhofstrasse. Bereits seit 1999 ist Segmüller Inhaberin und Geschäftsführerin der Segmüller Collection, zu der mehrere Betriebe in und um Zürich gehören. Neben ihrer Muttersprache Deutsch spricht die Absolventin der Hotelfachschule Lausanne fliessend Englisch und Französisch, auf Italienisch ist sie verständigungssicher.

 

Weshalb sollen die Delegierten Sie wählen?
Als Gastronomin mit diversen Restaurants bringe ich bei Marketing, Human Resources und Finanzen umfangreiche Erfahrungen mit. Die Nähe zu Gästen und Mitarbeitern habe ich mir bewahrt, und ich verstehe deshalb die täglichen Herausforderungen meiner Berufskollegen. Verhandlungen zu führen oder Umgang mit Behörden sind für mich zum Tagesgeschäft geworden. Gerne bringe ich mein Wissen in den Verband ein.

 

Welche Akzente wollen Sie im Vorstand setzen?
Es steht mir wohl nicht zu, jetzt schon über Akzente, die ich setzen will, zu philosophieren. Vielmehr werden wir im Vorstand, sollte ich gewählt werden, die Akzente gemeinsam bestimmen und uns dafür einsetzen. Grundsätzlich kann ich zum Ausdruck bringen, dass ich die Imagebildung und -stärkung unserer Branche als eine der wichtigsten Aufgaben sehe.