Noah Rechsteiner eröffnet sein erstes eigenes Restaurant

Oliver Borner – 21. September 2023
Nach drei Pop-up-Restaurants in den letzten fünf Jahren wagt der einst jüngste selbstständige Gastronom von Zürich mit seinem ersten eigenen Restaurant den nächsten Schritt. Unter dem Namen Anoah soll es im Januar 2024 losgehen.

«Nach langer Suche haben wir unsere Traumlocation gefunden!» So verkündet der 23-jährige Junggastronom Noah Rechsteiner die Eröffnung seines ersten fixen Restaurants in der Stadt Zürich. Ab Januar 2024 soll es direkt am Rigiplatz, gegenüber dem Restaurant zum alten Löwen, losgehen. «Seit ich 14 war, wollte ich ein Restaurant eröffnen und führen. Mit diesem Projekt geht nun mein grosser Traum in Erfüllung», sagt Rechsteiner auf Anfrage.

Das Lokal umfasst 40 Plätze im Innenraum mit einer Showküche direkt beim Eingang, dazu kommen 40 Plätze im Aussenraum. Das Konzept bleibt jenem der Pop-ups treu: vegane Gastronomie auf hohem Niveau. Angestrebt wird eine Viertage-Woche mit einer möglichst hohen Auslastung ohne double seating. Aufgrund der Grösse des Lokals werden weniger Mitarbeitende als bisher beschäftigt. Das hat Auswirkungen auf die Aufgaben im Team. «Da unser Team ausschliesslich aus Köchen besteht, werden wir zwischen Küche und Service rotieren», so Rechsteiner. Das gebe der Köchin oder dem Koch die Möglichkeit, sein Gericht dem Gast am Tisch mit all seinen Gedanken zu präsentieren. Zudem will Rechsteiner mit seinem Restaurant auch etwas für das Quartier tun. «Wir wollen zu einem Treffpunkt im Quartier werden.» Dafür soll es eine Snackkarte und am Wochenende einen Brunch geben.

Finanzierung ist im Gange

Damit der Traum des eigenen Lokals Realität wird, sucht der Rechsteiner momentan noch Investorinnen und Investoren. «Insgesamt brauchen wir knapp 400 000 Franken als Starthilfe.» Ein Grossteil geht in die Renovierung und Umgestaltung des bestehenden Lokals. Insbesondere die neue Küche verursache hohe Kosten. Unter dem Namen Anoah Family soll das Geld in Form von Darlehen in der Höhe von 2000 bis 20 000 Franken zusammenkommen. Als Gegenleistung erhalten die Investierenden drei Prozent Zinsen in Form von Gutscheinen. Je nach Höhe des Beitrags winkt sogar ein personalisierter Stuhl oder Tisch im neuen Lokal. «Mit diesem Beitrag unterstützen die Menschen nicht nur unsere Idee, sondern leisten auch einen Beitrag an unsere Umwelt, die Zürcher Gastronomie und die soziale Inklusion», so Rechsteiner. 

Diese Schlagworte haben bereits Früchte getragen. Seit der Ankündigung des Projekts am vergangenen Wochenende sind bereits über zwei Drittel der Summe zusammengekommen. «Das Interesse an unserem Konzept ist riesig», sagt Rechsteiner. Bis Anfang Oktober will er das restliche Geld sammeln, damit das Restaurant pünktlich zum Start des veganen Monats Veganuary eröffnen kann. Langfristig soll das Lokal einen etablierten Platz in der Zürcher Gastroszene erhalten. Und Rechsteiner hat grosse Ambitionen: «Wir wollen um Punkte und Sterne kochen.»