Gastronomie

Mit Big Green Egg geht sogar Lasagne

Oliver Borner – 06. Mai 2021
Das Big Green Egg ist in der Schweiz auf dem Vormarsch. Was steckt hinter dem Hightech-Grill aus den USA?

Sternekoch Andreas Caminada hat eins, Sterneköchin Tanja Grandits ist davon begeistert und auch aus der Küche des Hotel Kempinski in St. Moritz ist es nicht mehr wegzudenken: Das Big Green Egg. Der grüne, einer Form eines Ei gleichende Grill aus den USA erfreut sich hierzulande wachsender Beliebtheit und entwickelt sich zu einem wahren Renner. Die traditionellen Holz- und Gasgrills scheinen eine ernstzunehmende Konkurrenz zu bekommen

Das hat auch seinen guten Grund, wie John Daly, Geschäftsführer von Big Green Egg Schweiz, sagt. «Das Big Green Egg bietet unbegrenzte Möglichkeiten an Kochvarianten an.» Neben dem klassischen Grillieren kann in dem grünen Ei auch Schoggikuchen gebacken oder Lasagne gekocht werden.

Möglich macht dies unter anderem die Materialisierung des Big Green Eggs. «Nach dem Prinzip des Römertopfs besteht der Grill nicht aus Metall, sondern aus einer wärmeisolierenden Keramik und ermöglicht damit eine hundertprozentige Kontrolle der Kochhitze», sagt Daly. Dank der Keramik sei der Grill, der mit Holzkohle eingeheizt wird, zudem innerhalb von zehn Minuten kochbereit und erspare damit der Kundschaft die lange Anfeuerzeit.

 

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Auch Backen ist mit dem grünen Alleskönner möglich. (Bild: zVg)

Indirektes Kochen als Trend

Die Zeitersparnis ist für Daly allerdings nur die Spitze des Eisbergs. «Mit dem Big Green Egg können auch schwierige Gerichte mit Leichtigkeit zubereitet werden», sagt er. Als Beispiel nennt der Wahlschweizer mit irischen Wurzeln das Niedergaren von Fleisch wie Pulled Pork. Dank der besonderen Luftzirkulation innerhalb des Green Eggs und der Reflektion und Speicherung der Hitze durch die Keramik werde das Fleisch zudem besonders zart und saftig.

Gleichzeitig profitiere das Big Green Egg von einem generellen Wechsel der Kochkultur in der Schweiz. «Seit einigen Jahren kommt das indirekte Grillieren, also das Grillieren nicht direkt über der Hitzequelle, in der Schweiz immer mehr auf», erklärt Daly.

So verwenden bereits viele Hobbygrilleurinnen und -grilleure das Green Egg als Ergänzung zu den herkömmlichen Holz- oder Gasgrills. «Dadurch wird es beispielsweise möglich, neben dem Fleisch auch noch gleich alle Beilagen zu kochen, ohne dass die gesamte Küche in Beschlag genommen und im Nachhinein geputzt werden muss», erklärt Daly.

Auch Gastronomen schwören drauf

Obwohl die Hauptzielgruppe des Big Green Eggs private Haushalte sind, waren es die Gastronomen, die das Big Green Egg bereits in den Anfängen für sich entdeckt und ihm so auch zum Durchbruch in den Privathaushalten verholfen haben. So schwören neben Sterneköche auch zahlreiche andere Gastronomen auf den grünen Alleskönner. Allerdings findet der Grill in der Gastronomie meist eine andere Anwendung als im Privaten. «Viele Köche verwenden das Big Green Egg zur Veredelung durch Raucharomen oder zum Finishing und Branding von Gerichten. Durch die Oberhitze im Deckel wird beispielsweise das Regenerieren von Fleisch, das zuvor im Souvide-Verfahren zubereitet wurde, zum Kinderspiel», sagt Daly.

Allen Vorteilen zum Trotz: Der Alleskönner hat einen stolzen Preis. Die Preisspanne reicht je nach Händler und Zubehör von 780 bis 4000 Franken. Wer sich ein Green Egg kaufen will, tut also gut daran, sich vorher beraten zu lassen. Bei einem Kauf darf man sich aber über eine lange Lebenszeit freuen. Der Hersteller gewährt bei einer fachgerechten Benutzung eine lebenslange Garantie auf das Material und die Konstruktion aller Keramikbauteile des Geräte.