Wer in seinem Restaurant, Bistro oder Kaffeehaus Kaffee in hoher Qualität anbieten will, sieht sich in der Regel vielen Herausforderungen gegenüber. Hohe Ausbildungskosten für das Personal, teure Siebträgerkaffeemaschinen und fehlendes Know-how macht es für Gastronominnen und Gastronomen schwierig, den Gästen den perfekten Kaffee zu servieren. Geschweige davon, dass das Hantieren mit den Siebträgermaschinen mit einem hohen Zeitaufwand verbunden ist.
Um diesen Betrieben dennoch die Möglichkeit zu geben, seinen Gästen den besten Kaffee anzubieten, hat die Kaffeerösterei Blum Kaffee in Arbon TG ein Rundumservice für Gastrobetriebe entwickelt. «Wir liefern den Betrieben die Maschinen, die Bohnen und das nötige Know-how, damit sie ohne grossen Aufwand das Kaffeeerlebnis ihrer Gäste verbessern können», sagt Mike Kohler, Gründer und Geschäftsführer von Blum Kaffee. Die Idee dazu kam dem Barista und Kafffeemaschineningenieur auf einer Reise im Ausland. «In anderen europäischen Ländern bieten viele Kaffeemaschninenhersteller und Kaffeeröstereien dieses Rundumpaket für Gastrobetriebe seit vielen Jahren an. In der Schweiz gab es das zu der Zeit noch nicht», so Kohler. 2019 startete er mit dem Projekt, heute nutzen bereits 35 Betriebe das Angebot.
Dank Remote-Barista ein Kaffee für jedes Bedürfnis
Konkret unterteilt sich das Konzept in drei Schritte. Zunächst erarbeitet das Team zusammen mit dem Gastronomen oder der Gastronomin ein Kaffeekonzept für den Betrieb. «Dort wird besprochen, welches Kaffeegetränk (Espresso, Cappuchino etc.) der Betrieb seinen Gästen anbieten will und wie diese Getränke schmecken sollen», sagt Kohler. Das Team geht dabei auf die individuellen Bedürfnisse des Gastronomen ein und wählt auf dieser Basis die Bohnen und deren Röstgrad aus. Denn: in einem Restaurant wird nicht unbedingt derselbe Kaffee getrunken wie in einer Bäckerei oder einem Bistro. In einem nächsten Schritt wir die Maschine im Betrieb installiert und auf die im Kaffeekonzept besprochenen Bedürfnisse konfiguriert. «Für die Gastronomin entstehen dabei keine Mehrkosten. Das ist alles im Service eingeschlossen». Zum Abschluss erhält das Personal im Betrieb eine Schulung zur Bedienung der Kaffeemaschine.
Sobald die Installation der Maschine und die Schulung der Mitarbeitenden abgeschlossen sind, kann der Betrieb starten. «Durch die einfache Bedienung kann das Personal nun qualitativ hohen Kaffee auf Knopfdruck produzieren. Das zeitraubende Hantieren mit der Siebträgermaschine oder das Aufschäumen von Milch fällt weg», so Kohler. Damit alles reibungslos läuft, wird die Maschine via Internet von Kohler und seinem Team überwacht. «So sehen wir stets, ob die Maschine arbeitet, wie sie soll, und können auch sehr schnell auf andere Bedürfnisse des Gastronomen und seiner Gäste eingehen». So ist es beispielsweise möglich, die Intensität des Kaffees von Arbon aus individuell anzupassen. «Der Gastronom kann kurz bei uns anrufen und wir passen die Parameter in der Maschine so an, wie er es gerne hätte. Es muss kein Techniker im Betrieb vorbeikommen», so Kohler. Der Vorgang dauert keine fünf Minuten.
Mike Kohler ist Gründer und Geschäftsführer von Blum Kaffee. (Bild: zVg)
Zeit ist Geld
Das bringt für die Betriebe viele entscheidende Vorteile mit sich. Der grösste dabei: die Zeitersparnis. «Der Gastronom und sein Personal müssen sich nicht mit dem Bedienen der Maschine herumschlagen und können, während der Kaffee aus der Maschine läuft, anderen Tätigkeiten nachgehen. Zum Beispiel die Kasse bedienen oder mit den Gästen sprechen», so Kohler. Dank der einfachen Bedienung auf Knopfdruck wird weniger Personal benötigt. In Zeiten von Fachkräftemangel kommt dies den Betrieben entgegen.
Mit dem System sparen die Gastronominnen und Gastronomen im Endeffekt auch Geld, ist Kohler überzeugt. «Es ist für die Betriebe um ein Vielfaches günstiger, wenn sie eine Siebträgermaschine inklusive Rundumservice bei uns mieten oder kaufen, als wenn sie die Maschine einfach so kaufen und dann noch das Personal schulen und den Kaffee selbst aussuchen müssen». Blum Kaffee bietet den Betrieben dabei mehrere Abomodelle an, welche den Bedürfnissen der Betriebe angepasst werden können. Je nach Abo kostet eine Tasse Kaffee den Betrieb zwischen 45 Rappen und 1.20 Franken. Je mehr Kaffee der Betrieb serviert, desto günstiger wird der Tarif. Die Maschinen können entweder gekauft oder gemietet werden. Die Kosten starten je nach Maschine beim Kauf bei 13 000, respektive 18 000 Franken, die Miete beläuft sich zwischen 189 und 265 pro Monat. «Die Kosten sind zwar etwas höher als bei herkömmlichen Kaffeevollautomaten. Allerdings kann der Gastronom für den qualitativ hochwertigeren Kaffee dann auch mehr Geld verlangen», sagt Kohler. Die Gäste seien heute bereit, mehr Geld für guten Kaffee zu bezahlen.
Als Kaffeemaschineningenieur kennt sich Kohler mit Kaffeemaschinen aus. (Bild: zVg)
Weg zum zuverlässigen Gastropartner
Das Feedback der bisher 35 Betriebe, die das Modell nutzen, gibt Kohler und seinem Team recht. «Alle Betriebe sind bisher von unserem Angebot begeistert. Egal ob Restaurant, Bäckerei oder Kaffeehaus.» Insbesondere die individuellen Anpassungen und der Rundumservice werden sehr geschätzt. Der Erfolg zeigt sich auch in den Zahlen. Nach dem Start 2019 und der erfolgreich überstandenen Coronakrise konnte Blum Kaffee 2022 über 10 Tonnen Kaffee vertreiben - Tendenz steigend.
So soll es auch in Zukunft weitergehen. «Wir wollen das Unternehmen Schritt für Schritt entwickeln und uns in der Gastronomie weiter etablieren», sagt Kohler. Langfristig soll der Kaffeeröster zu einem verlässlichen Gastropartner aufsteigen. Das Ziel bleibt dabei gleich: Guter Kaffee für alle!