In Österreich tritt die 2G-Regel in Kraft

Oliver Borner – 08. November 2021
Im östlichen Nachbarland bleibt Menschen ohne Impfung der Zugang zu vielen öffentlichen Gebäuden ab heute verwehrt - darunter auch die Gastronomie.

Ohne Impfung dürfen Menschen in Österreich ab Montag nicht mehr ins Restaurant gehen, Sportanlässe besuchen oder Skilifte benutzen. Für viele Freizeitaktivitäten tritt die sogenannte 2G-Regel in Kraft. Das heisst, nur noch Geimpfte und von Corona Genesene haben Zutritt zu bestimmten öffentlichen Einrichtungen. Die 2G-Regel gilt auch in Hotels oder bei sogenannten körpernahen Dienstleistern wie Coiffeuren oder Massagestudios. Kinder unter zwölf Jahren sind ausgenommen, für 13- bis 15-Jährige reicht ein negativer Coronatest. In Österreich sind Schnell- und PCR-Tests für alle kostenfrei.

Die Verschärfung der Massnahmen hat zu einem Ansturm auf die Impfzentren geführt. Als Anreiz für Spätentschlossene gibt es eine Übergangsfrist: Vier Wochen lang gilt schon die Erstimpfung zusammen mit einem negativen PCR-Test als 2G-Nachweis. Bislang haben mehr als ein Viertel der Menschen in Österreich ab zwölf Jahren noch kein Impfzertifikat. Gemäss Experten sei das einer der Hauptgründe für die steil ansteigenden Fallzahlen und die sich füllenden Spitäler.

Deutschland tut sich (noch) schwer

Anders als in Österreich ist die 2G-Regel in Deutschland teilweise noch freiwillig. Seit dem Anstieg der Corona-Fallzahlen gilt die 2G-Regel unter anderem in Bayern und Baden-Würtemberg, in Berlin, Sachsen und Hessen für ausgewählte öffentliche Gebäude und Veranstaltungen. Allerdings wird in Berlin seit Wochen über eine einheitliche Regelung diskutiert, bisher ohne Ergebnis. Auch hält sich die Bereitschaft zu 2G im Gastgewerbe offenbar in Grenzen. Der Gastgewerbeverband Dehoga stellte in einer Umfrage fest, dass derzeit zwei Drittel der Betriebe (66,4 Prozent) die 3G-Regelung anwenden. Dabei verzeichnen 31,4 Prozent der Unternehmen bereits heute Umsatzausfälle aufgrund der Einführung der Kostenpflicht bei Tests. 9 Prozent der Unternehmer praktizieren 2G. 11 Prozent wechseln zwischen 2G und 3G je nach Bedarf. 10,6 Prozent der Betriebe wenden 3G Plus an, das heisst, die Gäste müssen geimpft oder genesen sein oder sie weisen einen negativen PCR-Test vor.

Bei GastroSuisse ist 2G kein Thema

Ganz anders sieht die Marschrichtung in der Schweiz aus. Dort ist die 2G-Regel noch kein grosses Thema. Auch bei GastroSuisse nicht. «Für GastroSuisse sind 2G und auch ein freiwilliger Einsatz dieser Option bei unseren Mitgliedern kein Thema», heisst es auf eine Anfrage von letzter Woche. Der Branchenverband unterstütze die anstehende Impfwoche des Bundes, welche diees Woche startet. Danach solle in Anbetracht der deutlichen Entspannung der epidemischen Lage seit Anfang September der Bundesrat einen Plan zum Ausstieg aus der Krise aufzeigen, wie dies im 3-Phasen-Modell des Bundesrates vorgesehen ist. So sollten die Massnahmen schrittweise aufgehoben und eine Rückkehr zur Normalität möglich werden.