Frutt-Titils-Hasliberg: Skigebiete-Fusion kostet bis zu 70 Millionen Franken

Oliver Borner – 08. November 2021
Eine Studie zeigt, dass eine Verbindung der drei Tourismusgebiete Frutt, Titlis und Hasliberg machbar ist. Offen bleibt allerdings, ob sich die Investition wirschaftlich auch lohnen würde.

Es wäre ein Projekt der Superlative: Die drei Skigebiete Engelberg-Titlis, Melchsee-Frutt und Meiringen-Hasliberg sollen miteinander verbunden und damit eines der grössten Skigebiete der Zentralschweiz werden. Seit heute hat dieses Projekt ein offizielles Preisschild. 50 Bis 70 Millionen Franken soll es kosten, wie aus der Machbarkeitsstudie hevorgeht, welche die drei Gebiete gemeinsam mit den Kantonen Obwalden, Nidwalden und Bern 2018 in Auftrag gegeben hatten. Die Idee über die Fusion kursiert bereits seit knapp 20 Jahren. Es ist allerdings das erste Mal, dass die beteiligten Bahnen konkrete Kosten vorlegen.

Eine Frage der Rentabilität

Den grössten Vorteil einer Verbindung der drei Touristengebiete sieht die Studie in der Verlängerung der Aufenthaltsdauer der Gäste in den Wintermonaten. Dafür bräuchte es allerdings in allen drei Gebieten zusätzliche Übernachtungsmöglichkeiten. Nur so könnten zusätzliche Logiernächte generiert und die Rentabilität sichergestellt werden. Die Verbindung zwischen Melchsee-Frutt und Hasliberg wäre dabei einfacher zu bewerkstelligen als diejenige nach Engelberg. Für die Bahnen und Skilifte zwischen Frutt und Hasliberg rechnet die Studie eine Investition von maximal 16 Millionen Franken vor. Die Erschliessung von Engelberg würde im teuersten Fall bis zu 35 Millionen Franken kosten.

Der Ball liegt nun bei den Bergbahnen

Eine Verbindung von Frutt, Titlis und Hasliberg würde einen Eingriff in die Natur bedeuten und wäre sichtbar, wie es in einer Mitteilung heisst. Die Eingriffe könnten jedoch durch eine Aufwertung der Lebensräume in der nahen Umgebung kompensiert werden. Die Auswirkungen auf die Verkehrssituation seien gering. Keine Aussage macht die Machbarkeitsstudie dazu, ob eine Verbindung der drei Regionen sinnvoll ist. Über das weitere Vorgehen entscheiden die beteiligten Bergbahnen. Man wolle in absehbarer Zeit darüber befinden, ob die Idee einer Fusion weiterhin verfolgt wird.