Deutschland: Beschränkungen für Gastro und Hotels sollen fallen

Oliver Borner – 14. Februar 2022
Eine Beschlussvorlage macht in Deutschland Hoffnung auf eine Perspektive für Gastronomie und Hotellerie. Demnach soll anstatt einer 2G- schon bald die 3G-Regel gelten. Unterstützung gibts von namhaften Politikern.

In Deutschland könnte sich der Himmel für die Hotellerie und Gastronomie lichten. Zwei Tage vor dem nächsten Bund-Länder-Treffen hat das Kanzleramt eine erste Beschlussvorlage veröffentlicht, in dem es die künftigen Massnahmen im Kampf gegen die Corona-Pandemie beschreibt. Dies berichtet das Portal Food Service heute Montag. Demnach soll bereits in Kürze die Beschränkung für private Zusammenkünfte bei zehn Personen fallen. Außerdem soll bundesweit der Zugang im Einzelhandel kontrollfrei sein, die Nutzung von FFP2-Masken wird empfohlen.

«In einem zweiten Schritt soll vom 4. März an beim Zugang zur Gastronomie und zu Übernachtungsbetrieben die 3G-Regel gelten», heisst es weiter in der Vorlage. Sollte diese Regel tatsächlich beschlossen werden, dürften neben Geimpften und Genesenen auch Ungeimpfte mit einem tagesaktuellen Test Restaurants und Hotels besuchen. Für Clubs und Diskotheken soll aber weiterhin die 2G-plus-Regel gelten.

«Nach Einschätzung des Expertenrats befinden wir uns in einer neuen Phase der Pandemie. Sie erfordere allerdings weiterhin ein hohes Mass an Aufmerksamkeit. Ein Zurückfahren staatlicher Infektionsschutzmaßnahmen erscheine sinnvoll, sobald ein stabiler Abfall der Hospitalisierung und Intensivneuaufnahmen und -belegung  zu verzeichnen sei», heisst es in der Vorlage weiter. Ein zu frühes Öffnen berge die Gefahr eines erneuten Anstieges der Krankheitslast und einer Überlastung des Gesundheitssystems.

Politiker sprechen sich für Öffnung aus

Unterstützung erhält die Vorlage von namhaften Politikern. Finanzminister Christian Lindner (FDP)  sagte gegenüber dem Handelsblatt, dass «das Gesundheitswesen die Omikron-Welle bewältigt» und «eine strukturelle Überlastung dadurch nicht droht». Deshalb seien breitflächige Eingriffe in die Freiheit der deutschen Bürgerinnen und Bürgern nicht mehr verhältnismässig. In den Bereichen Bildung, Handel, Gastronomie, Kultur, Sport und in den Betrieben müsse man «einen spürbaren Schritt Richtung Normalität» gehen. Die 2G-Regeln sollten «sofort aufgehoben» und durch das Tragen von FFP2-Masken ersetzt werden.

Auch Bundeskanzler Olaf Scholz hatte letzte Woche bereits Öffnungen angekündigt, vermied es aber, detaillierte Informationen preiszugeben. Die Hotellerie- und Gastronomiebranche muss sich daher noch bis am Mittwoch gedulden, bis mögliche Öffnungen beschlossen werden.