2G und 2G+ hinterlassen in der deutschen Gastronomie grosse Schäden

Oliver Borner – 20. Dezember 2021
Eine aktuelle Umfrage des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes (Dehoga) zeigt massive Umsatzverluste im Gastgewerbe infolge der 2G- und 2G+-Regel.

Seit heute Montag gelten in der Schweizer Gastronomie neue Coronaregeln. Wer nicht geimpft oder genesen ist, erhält in die Gaststätten keinen Einlass mehr. In Deutschland gilt diese Regelung bundesweit bereits seit Ende November. Eine aktuelle Umfrage des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes (Dehoga) zeigt nun, welche potentiellen Auswirkungen die Regel auf die Gastronomie haben kann.

Laut den Angaben von mehr als 4.800 gastgewerblichen Unternehmern aus ganz Deutschland sind in 78,2 Prozent der Betriebe die Umsatzverluste nach Einführung der 2G-Regel gestiegen. Der Umsatz sank um durchschnittlich 53,1 Prozent.

Dezember war noch schlechter als Vormonate

Wenn die geimpften und genesenen Gäste noch zusätzlich einen negativen Corona-Test vorweisen müssen, sind die Rückgänge noch gravierender. Hier melden fast neun von zehn Betrieben (88 Prozent) Umsatzausfälle nach Einführung der 2G-Plus-Regel. Die Einbußen betragen durchschnittlich 62,0 Prozent. Fast jeder zweite Unternehmer (46 Prozent) beklagt wegen der 2G-Plus-Regel Umsatzeinbrüche von 70 Prozent und mehr.

Die Antworten der Betriebe auf die DEHOGA-Umfrage spiegeln die existenzbedrohende Lage der Branche wider. Im so wichtigen Geschäftsmonat Dezember lagen die Umsätze bisher durchschnittlich um 57,7 Prozent unter den Dezemberumsätzen des Vorkrisenjahres 2019. Das ist noch einmal eine deutliche Verschlechterung gegenüber den Vormonaten mit Umsatzverlusten von 34,1 Prozent im November und 7,4 Prozent im Oktober. Die Umsatzverluste sind stark abhängig von der Region und den dort geltenden Regelungen. Die Ausfälle im Dezember bewegen sich zwischen 41,4 Prozent in Schleswig-Holstein und 69,2 Prozent in Sachsen.

Regeln kommen einem Lockdown gleich

«Weihnachtsfeiern wurden storniert, Stammtische und Familienfeste in private Räumlichkeiten verlegt, Firmen haben Veranstaltungen und Reisen abgesagt», berichtet Zöllick. Spontanbesuche in Restaurants oder Cafés fänden bei 2G Plus so gut wie nicht mehr statt. «Für viele Betriebe kommt 2G Plus einem Lockdown gleich», sagt Zöllick. Vor dem Hintergrund dieser besorgniserregenden Entwicklungen begrüßt Zöllick die Fortführung der erhöhten Leistungssätze beim Kurzarbeitergeld. Der DEHOGA drängt zudem auf eine massive Beschleunigung und Professionalisierung der Impfkampagne sowie die Ausweitung der Testkapazitäten.

An der Umfrage des DEHOGA Bundesverbandes zur wirtschaftlichen Lage beteiligten sich vom 15. bis 17. Dezember 4.800 gastgewerbliche Betriebe aus ganz Deutschland.
Zurück