Asco: «Die Lage im Verband ist prekär»

Oliver Borner – 21. Dezember 2021
Am Montag fand die Generalversammlung des Verbands Schweizerischer Konzertlokale, Cabarets, Dancings und Discotheken (Asco) statt. Der Verband durchlebt sehr schwierige Zeiten.

«Wie soll man einen Jahresbericht über die letzten zwölf Monate verfassen, in welchen für uns alle sehr viel und für unsere Branche gezwungenermassen so wenig passiert ist?» Mit diesen Worten begrüsste Asco-Präsident Andreas Wyss die Anwesenden gestern Montag zur 88. Generalversammlung im Central Plaza Hotel in Zürich. Wie die gesamte Gastronomiebranche haben auch die Etablissements der Asco stark unter der Coronapandemie gelitten. Der Lockdown hatte in finanzieller Hinsicht grosse Konsequenzen für alle Betriebe und brachte viele in Existenznöte.

Dies spiegelte sich in der Jahresrechnung des Verbands wieder. Im Jahr 2020 resultierte ein Minus von 34 630 Franken. Nur dank einer Teilauflösung einer Rückstellung einer Kollektiv-Versicherung in Höhe von 34 000 Franken konnte der Schaden in Grenzen gehalten werden. Am Schluss blieb dennoch ein Verlust von 867 Franken stehen. Für das Jahr 2021 sieht es nicht besser aus. Da erwartet die Asco, auch aufgrund des Verzichts auf Mitgliederbeiträge, einen Verlust von knapp 50 000 Franken. «Die Situation ist weiterhin prekär und wir müssen uns daher überlegen, wie wir in Zukunft weiterfahren wollen», sagte Wyss.

Ungewisse Zukunft

Damit sprach Wyss den grossen Elefanten im Raum an. Der Verband verzeichnet seit Jahren einen Mitgliederschwund und schreibt nicht erst seit der Coronapandemie rote Zahlen. Auch die Suche nach Mitgliedern für die Verbandsleitung gestaltet sich schwierig. Für das Jahr 2022 wurde an der GV zwar Lionel Masin als neues Vorstandsmitglied gewählt. Dennoch fehlt es dem Verband seit Jahren an Nachwuchs. «Wir stellen uns deshalb die Frage, ob der Verband weiterhin bestehen soll», so Wyss. Um diese Entscheidung treffen zu können, fehle es allerdings an Feedback der Mitglieder. Auf die letzte Mitgliederumfrage kamen lediglich acht Antworten zurück, was bei einer Gesamtzahl von 51 Mitgliedern viel zu wenig für eine repräsentative Umfrage sei.

Wyss appellierte daher im Hinblick auf die kommende GV an alle Anwesende, möglichst viele Mitglieder für eine Teilnahme an der GV zu motivieren. Der Entscheid darüber, wie es mit dem Verband weitergehen soll, soll im kommenden Frühling diskutiert werden.