Das sind die Gewinnerinnen und Gewinner des Zukunftsträger 2022

– 20. September 2022
Am Montagabend wurden im Zürcher Kaufleuten bereits zum elften Mal die besten Berufsbildner der Lebensmittelbranche ausgezeichnet.

Beatriz Silva drückt Marion Riedel-Hirschmann innig und hebt sie vor Freude in die Luft. Welch ein Bild: Hier feiert die Lernende ihre Ausbildnerin, drückt sie, lässt sie abheben – genial! Riedel-Hirschmann wird zur «Berufsbildnerin des Jahres 2022» in der Kategorie Restaurationsfachmann/-frau gekürt und gehört damit zu den grossen Gewinnern beim «Zukunftsträger 2022».

Moderatorin Mona Vetsch eröffnet den Abend treffend: «Als Mutter von drei Teenagern weiss ich: Junge Menschen ins Erwachsenenleben zu begleiten, ist kein Leichtes.» Schulische Probleme, private Sorgen, Unsicherheiten. Gerade in Zeiten des Nachwuchs- und Fachkräftemangels im Gastgewerbe gilt es, jene jungen Menschen gut zu begleiten, die sich für eine Laufbahn in dieser Branche entschieden haben.

Stets ein offenes Ohr

Die besten Ausbildnerinnen und Ausbildner sollen ausgezeichnet werden. Am ehesten wissen die Lernenden selbst, wer diese Trophäe und die 6000 Franken Preisgeld (für die beiden Zweitplatzierten gibt es je 2000 Franken) verdient hat. Sie nominieren ihre Vorgesetzten selbst. «Mit dem, was sie täglich für uns macht, hat sich Marion die Nomination verdient», findet Beatriz Silva. Die beiden arbeiten gemeinsam im Restaurant Netts Schützengarten in St. Gallen. Riedel-Hirschmann: «Mir ist es wichtig, die Lernenden zu begleiten und stets ein offenes Ohr für sie zu haben.»

Nicolas Kraus von Gnusspur Thalwil ZH ist «Berufsbildner des Jahres 2022» in der Kategorie Fleischfachmann/-frau. Sein Lernender Jérôme Streiff meldete ihn an, weil «er für uns einsteht und uns viel Wertschätzung gibt.» In der Kategorie Bäcker/in-Konditor/in-Confiseur/in geht der Titel an Monika Stampfli von der Confiserie Hofer Solothurn. «Monika ist ein Vorbild, weil sie macht, was sie sagt», lobt ihre Lernende Laura Schürch. Sie erinnert sich auch gerne an eine eigentlich unangenehme Anekdote: «Kurz vor Feierabend bin ich mal mit dem ganzen Savarin-Blech die Treppe runtergefallen. Monika nahm es sehr entspannt.» Stampfli selbst musste während ihrer Lehre den Betrieb wechseln. «Ich weiss von da, wie man mit den Jungen nicht umgehen sollte», so die Gewinnerin.

Sie will so werden wie ihr Ausbildner

In der Küche ist Adrian Dähler vonder Reha Rheinfelden AG der beste «Berufsbildner des Jahres 2022». Angemeldet hat ihn die Lernende Lena Schraner, weil «eweil er so viel für uns macht. Ich will ihm was zurückgeben. Er nimmt sich für uns immer Zeit, für jedes Problem.» Dähler ist es wichtig, seinen Erfahrungsschatz weiterzugeben. So will er dazu beitragen, dass der Wert des Kochberufs erhalten und der Berufsstand weiterentwickelt wird. Entsprechend klar ist für ihn, was er mit den 6000 Franken anstellen wird: «Mit dem Preis will ich unserem Motto treu bleiben: den Lernenden ein Erlebnis bieten.» Mindestens so schön wie der Pokal dürften für ihn auch diese Worte von seiner Lernenden sein: «Mein Ziel ist es, eines Tages wie Adrian Dähler zu werden: eine rechte Hand für die Lernenden», so Schraner.

Passend zum Thema des Abends ist auch der Showact gewählt: Musiker Zian gilt als talentierter Newcomer, den vor 2021 noch kaum jemand kannte. «Ich wurde entdeckt, jemand hat etwas in mir gesehen und dafür bin ich dankbar. Ich möchte euch allen danken, die Jungen eine Chance geben.»

Hinter dem «Zukunftsträger stehen mit GastroSuisse und Swiss Gastro Solutions (Migros Industrie) zwei wichtige Akteure der Branche, die genau wissen, wie wichtig solche Zukunftsträger sind. «Die Migros bildet Jahr für Jahr über 1000 Lernende in über 60 Betriebe aus», betonte Michael Schwarz, Head of Swiss Gastro Solutions. Casimir Platzer, Präsident von GastroSuisse, fügt hinzu: «GastroSuisse und viele andere engagieren sich seit Jahren dafür, Leute für die tollen Berufe im Gastgewerbe zu begeistern. Viele junge Menschen bringen diese Passion mit. Manche haben sie vielleicht noch nicht entdeckt.»

Das sind die besten Berufsbildner der Lebensmittelbranche des Jahres 2022:

  • Koch/Köchin: Adrian Dähler, Reha Rheinfelden, 4310 Rheinfelden
  • Restaurationsfachmann/-frau: Marion Riedel-Hirschmann, netts schützengarten, 9000 St. Gallen
  • Bäcker/in-Konditor/in-Confiseur/in: Monika Stampfli, Confiserie Hofer, 4500 Solothurn
  • Fleischfachmann/-frau: Nicolas Kraus, Gnusspur, 8800 Thalwil

Kurzportraits der Preisträger

Adrian Dähler von der Reha Rheinfelden AG ist Berufsbildner des Jahres 2022 in der Kategorie Koch/Köchin. Angemeldet wurde Dähler von seiner Lernenden Lena Schraner, weil «er unglaublich viel für mich macht, und das ist überhaupt nicht selbstverständlich.» Dähler ist es wichtig, seinen Erfahrungsschatz weiterzugeben. Dadurch trägt er dazu bei, dass der Wert des Kochberufs erhalten und der Berufsstand weiterentwickelt wird.

Marion Riedel-Hirschmann vom netts schützengarten SG ist Berufsbildnerin des Jahres 2022 in der Kategorie Restaurationsfachmann/-frau. Angemeldet wurde Riedel-Hirschmann von ihrer Lernenden Beatriz Silva, weil sie von ihr «extrem viel lernen könne. Auch in ihrer Freizeit übt sie mit ihren Lernenden für das QV, ist stets offen für Gespräche, zeigt viel Verständnis und motiviert damit ihren Berufsnachwuchs ungemein.» Für Riedel-Hirschmann ist «die familiäre Atmosphäre im Betrieb eine tolle Grundlage für unsere Lernenden, um über ihre Grenzen zu wachsen».

Monika Stampfli von der Confiserie Hofer Solothurn SO ist Berufsbildnerin des Jahres 2022 in der Kategorie Bäcker/in-Konditor/in-Confiseur/in. Angemeldet wurde Stampfli von ihrer Lernenden Laura Schürch, weil sie «sehr grosses Engagement zeigt, stets sehr motiviert und mit Leidenschaft dabei ist». Stampfli «möchte die Vielfältigkeit des Berufes und das schöne Handwerk weitergeben. Es ist wunderbar, die Entwicklung der Lernenden miterleben zu dürfen.»

Nicolas Kraus von Gnusspur Thalwil ZH ist Berufsbildner des Jahres 2022 in der Kategorie Fleischfachmann/-frau. Angemeldet wurde Kraus von seinem Lernenden Jérôme Streiff, weil er «mir den Beruf nahegebracht und mir viel gegeben hat. Er steht für uns ein und gibt viel Wertschätzung». Kraus stellt hohe Ansprüche an seine Lernenden: «Mir sind Pünktlichkeit, Rhythmus, Genauigkeit und Hygiene sehr wichtig». Er sieht in einer Lehre ein wegweisendes Lebenskapitel: «Die Jugendlichen sollen für ihre Zukunft eine Richtung und eine Beschäftigung haben.»