Energie-Zuschläge: eine nachvollziehbare Konsequenz

Patrik Hasler-Olbrych – 21. September 2022
Die 26 Präsidentinnen und Präsidenten der Kantonalverbände von GastroSuisse trafen sich am Dienstag in Bern zur ordentlichen Herbstkonferenz. Thema waren die steigenden Einkaufs-, Gas-, Öl- und Strompreise, die das Gastgewerbe sehr belasten. GastroSuisse empfiehlt in dieser inflationären Zeit, die Kosten laufend zu überprüfen und die Preise entsprechend anzupassen.

«Wir sind überzeugt, dass die meisten Gäste Verständnis haben, wenn im Gastgewerbe die Preise aufgrund der aktuellen Situation angepasst werden», sagte Casimir Platzer, Präsident von GastroSuisse, am Dienstag in Bern. Die 26 Präsidentinnen und Präsidenten der Kantonalverbände von GastroSuisse trafen sich im Kursaal zur ordentlichen Herbstkonferenz. «Denn jeder einzelne ist im Moment wohl selber in irgendeiner Art und Weise von der aktuellen Situation betroffen», begründete Platzer.

Die Aufregung rund um die Energie-Zuschläge, die von einigen Betrieben in jüngster Zeit erhoben wurden, erstaunt den Branchenverband. Jeder habe inzwischen mitbekommen, so Platzer, dass die Energiepreise in kürzester Zeit geradezu explosionsartig gestiegen seien. Zum anderen wurde schon in vielen anderen Branchen darauf reagiert. Ein Beispiel etwa ist die Flugbranche: Treibstoff-Zuschläge in der Luftfahrt werden schon seit geraumer Zeit angewendet und sind in der Gesellschaft akzeptiert. Dass auch im Gastgewerbe Energie-Zuschläge erhoben werden, ist eine nachvollziehbare Konsequenz, hiess es an der Präsidentenkonferenz. Die Kostenexplosion bei Strom und Gas trifft nämlich auch das Gastgewerbe stark.

Die Branche wirtschaftet mit einer tiefen Marge und entsprechend sind Preisschwankungen schnell und sofort spürbar – umso mehr, wenn die Liquidität vieler Betriebe auf Grund der Corona-Krise auf einem Tiefstand ist. «Die Einkaufs-, Gas-, Öl- und Strompreise belasten die Branche nun zusätzlich sehr», betonte Platzer und fügte an: «Daher ist es umso wichtiger, dass die Mitglieder von GastroSuisse ihre Kosten laufend überprüfen und die Preise entsprechend anpassen, um einen wirtschaftlichen Betrieb weiterhin sicherzustellen.» Der Energie-Zuschlag sei dabei allerdings transparent auszuweisen.

Wie stark ein Betrieb seine Preise jeweils anpassen muss, lässt sich nicht per se sagen, wie es an der Präsidentenkonferenz weiter hiess. Die Erhöhungen können sehr unterschiedlich sein. Je nach Grösse und Region sind die Betriebe unterschiedlich betroffen. «Jede Unternehmerin und jeder Unternehmer ist daher angehalten, seine Preise zu überprüfen und richtig zu kalkulieren», so Platzer.

Im Anschluss befasste sich die Präsidentenkonferenz auch mit den Eidgenössischen Wahlen im kommenden Jahr sowie den laufenden politischen Geschäften, mit denen sich der Branchenverband auseinandersetzt. Daniel Borner, Direktor von GastroSuisse, informierte zum Schluss über den Fünf-Punkte-Plan gegen den Fachkräftemangel, der an der letzten Delegiertenversammlung lanciert wurde. Gemeinsam mit den Kantonalverbänden sollen in den kommenden Monaten weitere Massnahmen definiert und zur Umsetzung gebracht werden.