Der abgelaufene Winter geht als einer der schneeärmsten Winter überhaupt in die Geschichte ein. Laut Schnee- und Lawinenforschungsinstitut SFL in Davos GR gab es historisch wenig Schnee: In höheren Lagen sei der Schnee spät gefallen und es gab so wenig wie seit 50 Jahren nicht mehr. In den mittleren Lagen, zwischen 1000 und 2000 Metern über Meer, wo viele Talstationen der Skigebiete liegen, gab es noch gar nie so wenig Schnee. Und auch das Flachland blickt auf eine ernüchternde Schneebilanz zurück. Dort gab es nur einzelne Tag mit geschlossener Schneedecke. Dabei sei im Osten noch weniger Schnee gefallen als im Westen.
Dies führte unweigerlich zu grossen Herausforderungen in den Skigebieten. Bereits zum Saisonstart im Dezember und über Neujahr mussten zahlreiche Skigebiete ihr Angebot verkleinern, weil der Schnee ausblieb oder die Temperaturen keine künstliche Beschneiung zuliess. Wo beschneit werden konnte, zeigte sich ein Bild, welches normalerweise erst Ende Saison üblich ist: weisse Pistenbänder auf braunen Bergen, vor allem in tieferen und mittleren Lagen. Weniger Naturschnee führte zudem dazu, dass weniger Pisten geöffnet werden konnten und sich daher mehr Gäste auf kleineren Flächen drängten. Tiefere Skigebiete vermeldeten regelmässig, dass viele Gäste in höhere Lagen auswichen oder gar nicht in die Skigebiete fuhren, da im Flachland kaum Winterstimmung aufkam.
Bergbahnen trotzen den Herausforderungen
Trotz all dieser Herausforderungen blicken die Bergbahnen auf eine durchschnittliche bis gute Skisaison zurück. Wie ein vorläufiger Bericht des Verbands Seilbahnen Schweiz (SBS) zeigt, liegt die Wintersaison 2022/23 im Durchschnitt der letzten fünf Jahre. Die vorläufigen Zahlen zeigen, dass bis Ende März im Vergleich zur Vorjahresperiode 13 Prozent weniger Gäste die Schweizer Skigebiete besuchten. Man müsse allerdings bedenken, dass die letzte Saison eine Rekordsaison mit viel Schnee und gutem Wetter gewesen sei, schreibt der Verband in einer Mitteilung. Die vorläufigen Zahlen zeigen ein grosse Unterschiede zwischen den Regionen. Im Jurabogen wurden 76 Prozent weniger Gäste verzeichnet. Im Wallis lag das Minus bei 6 Prozent, in Graubünden bei 9 Prozent und im Berner Oberland bei 19 Prozent. Deutlich besser als letztes Jahr lief die Saison im Tessin. Dort wurden 69 Prozent mehr Gäste verzeichnet als noch im Vorjahr.
Hotellerie mit guter Saison
Freuen darf sich insbesondere die Hotellerie. Laut dem Bundesamt für Statistik (BfS) verzeichnete die Schweizer Hotellerie von Januar bis Februar 2023 insgesamt 6,3 Millionen Logiernächte. Das sind 23,3 Prozent oder 1,2 Millionen Logiernächte mehr im Vergleich zur entsprechenden Vorjahresperiode. Insgesamt 2,7 Millionen Logiernächte gingen auf das Konto der ausländischen Gäste (+47,4 Prozent). Die inländischen Gäste generierten 3,6 Millionen Logiernächte (+ 9,5 Prozent). Dazu beigetragen haben unter anderem die Berggebiete. So vermelden Arosa (+ 10,7 Prozent), Davos (+ 8 Prozent) oder Zermatt (+ 6,6 Prozent) gute Resultate.