Viele Skipisten bleiben über die Festtage geschlossen

Oliver Borner – 24. Dezember 2022
Das für die Jahreszeit zu warme und regnerische Wetter lässt den Schnee in den Skigebieten dahinschmelzen. Viele Stationen werden einen Teil ihrer Pisten gar nicht öffnen können, wie eine Umfrage des GastroJourals zeigt.

Es wäre alles angerichtet gewesen für die Festtage: kalte Temperaturen und Neuschnee bescherten den Schweizer Skigebieten bis gegen Mitte Dezember ideale Voraussetzungen für ein erfolgreiches Festtagsgeschäft. Doch die aktuell hohen Temperaturen von bis zu 15 Grad lassen den Schnee nicht nur im Flachland dahinschmelzen. Auch in den Bergen ist es für die Jahreszeit sehr warm und an Heiligabend soll es sogar bis auf 2000 Meter regnen. Das hat für viele Skigebiete in der Schweiz Folgen: Viele können wegen des Schneemangels nicht alle Pisten öffnen, wodurch das Angebot teilweise eingeschränkt ist.

Arosa-Lenzerheide

Im Gebiet Arosa-Lenzerheide könne der Betrieb dank des Kunstschnees aufrecht erhalten werden, wie Mediensprecher Stefan Reichmuth erklärt. Die warmen Temperaturen seien zwar ärgerlich, würden aber den Pisten nicht viel anhaben können. «Leider können wir aufgrund der warmen Temperaturen nicht zusätzlich beschneien», so Reichmuth. Das hat zur Folge, dass über die Festtage nicht alle Anlagen offen sein werden. Am Freitag waren 28 der 43 Anlagen geöffnet, bis Heiligabend sollen es 33 sein. Dass Gäste deswegen dem Skigebiet fernbleiben werden, glaubt Reichmuth nicht. Entscheidend sei, dass das Wetter mitspielt.

Ob das ganze Gebiet bis Silvester geöffnet werden kann, hängt von den Wetterprognosen ab. «Da unser Gebiet aber mehrheitlich über 2000 Metern über Meer liegt, hoffen wir, dass über die Festtage und Silvester noch ein wenig Schnee dazukommen wird», so Reichmuth.

Engelberg-Titlis

Entspannter präsentiert sich die Lage am Titlis bei Engelberg OW. «Wir gehen davon aus, dass wir bis zu den Festtagen 17 von 18 Anlagen öffnen können, sofern das Wetter mitspielt», sagt Mediensprecher Urs Egli. Man habe dank der intensiven Bescheinung der letzten Wochen genügend Schnee, um den Betrieb aller Anlagen aufrecht zu erhalten. Egli rechnet daher damit, dass, solange der Wind den Betrieb nicht einschränkt, die Gäste zahlreich im Gebiet erscheinen werden. «Um die Schneelage machen wir uns keine Sorgen», heisst es.

Andermatt-Sedrun

Zuversichtlich zeigt man sich in Andermatt-Sedrun. «Mit Ausnahme eines Schlepplifts in Sedrun sind alle 21 Anlagen zwischen Andermatt und Sedrun geöffnet», sagt Igi Zopp, Head of Mountain Operations bei der SkiArena Andermatt-Sedrun. Dennoch zeigt der Pistenbericht vom Freitag, dass längst nicht alle Pisten geöffnet sind. Alleine im Bereich Andermatt-Oberalp-Sedrun sind von den 45 Pisten nur 23 befahrbar, im Gebiet Distentis ist von den 20 Pisten gar nur eine einzige im Betrieb. Dass in höheren Lagen dennoch Wintersport betrieben werden kann, liegt auch hier am Kunstschnee. «Ein Betrieb ohne Kunstschnee wäre praktisch unmöglich», so Zopp.

Flims-Laax-Falera

«In Anbetracht der Umstände haben wir ein sehr gutes Angebot», heisst es bei der Medienstelle der Ferienregion Flims-Laax-Falera. Man habe dank kalten Temperaturen die künstlich beschneiten Pisten zu 100 Prozent herrichten können und sei zuversichtlich, dass dies auch über die Feiertage anhalten werde. «Aufgrund der im Verhältnis dicken Schneedecke rechnen wir daher mit einem hohen Gästeaufkommen», heisst es. Man ziehe sogar allenfalls eine Beschränkung des Verkaufs der Tageskarten in Betracht, sollte das Gebiet, aufgrund der Schliessung oder des niedrigen Angebots anderer Gebiete, überrannt werden.