Die regelmässige Branchenumfrage von Schweiz Tourismus lässt die Herzen der Tourismusregionen höher schlagen: Sowohl Unterkünfte als auch Attraktionen konnten über die Ostern, Auffahrt und Pfingsten ein deutlich zweistelliges Wachstum (+25 Prozent Übernachtungen/+35 Prozent Besucherfrequenzen) verzeichnen, wie ST in einer Mitteilung schreibt. Verantwortlich dafür seien in erster Linie die vielen Schweizer Gäste. Auch Reisende aus Europa (vor allem aus den Nachbarländern) und wieder zunehmend Individualreisende und Gruppen aus Nordamerika, den Golfstaaten, teilweise Indien und Südostasien hätten zu diesem Wachstum beigetragen. Von dieser Erholung ausgenommen sei allerdings China. Der nach wie vor pandemiebedingte Ausfall des Geschäfts aus China bereite vielen Leistungsträgern Sorgen.
Dafür gibt es laut der Umfrage für die stark von der Coronapandemie betroffenen Städte einen Lichtblick. Neben den traditionell beliebten Bergregionen hätten dieses Frühjahr auch einige Städte angegeben, gut besucht gewesen zu sein. «Der Tourismus ist nun auch in der Stadt wieder auf Touren gekommen. Neben Schweizer Gästen gibt es Gäste aus diversen Europa-Märkten, und auch unsere wichtigsten Fernmärkte-Gäste, jene aus den USA, sind schon wieder hier», freut sich etwa Sibylle Gerardi, Leiterin Unternehmenskommunikation & PR bei Luzern Tourismus.
Schweizer Sommer: viel Zuversicht, aber auch Fragezeichen
Auch für die anstehende Sommersaison erwarten die befragten Tourismusfachleute gesamtschweizerische Durchschnitts-Wachstumsraten gegenüber dem Vorjahr von zwischen 14 Prozent bei den Übernachtungen und 23 Prozent bei den Frequenzen. Das Wachstum basiere dabei vor allem ausländischen Touristinnen und Touristen, welche primär aus dem europäischen Ausland stammen.
Verlassen kann sich die Branche laut der Umfrage auf die Schweizer Gäste. Die Regionen gingen weiterhin davon aus, dass diese die wichtigste Gästegruppe bilden werden. Einen weiteren Rekord wie im letzten Sommer erwarten sie allerdings nicht, zumal die Reiselust der Schweizer Bevölkerung diesen Sommer für zahlreiche Auslandsreisen sorgen könnte.
Neben diesen guten Aussichten sorgen sich die Tourismusdestinationen mit Blick auf den Sommer. Dominant sei landesweit die Auswirkungen des Fachkräfte- und Personalmangels. «Personalengpässe sind ebenfalls eine grosse Herausforderung», weiss Stefan Grossniklaus, Hotelier im Aspen Alpin Lifestyle Hotel Grindelwald BE.
Aussichten auf den Herbst vielversprechend
Die guten Aussichten auf den Sommer sollen sich gemäss ST auch in den Herbst weiterziehen. Zwei Drittel der Befragten gingen für die nächsten Jahre von der weiteren Bedeutungszunahme der touristischen Herbstsaison aus. So sehen sie im Rahmen einer ersten Einschätzung auch für die Herbstsaison 2022 ein zweistelliges Wachstum (+16 Prozent bei den Übernachtungen / +18 Prozent bei den Frequenzen). Dieses werde besonders in den Unterkünften in der Stadt und im Flachland (ausserhalb des Berggebiets) erwartet.