Rückschlag für Impulsprogramm für Schweizer Tourismus

Oliver Borner – 18. August 2021
An ihrer Sitzung vom Montag hat die Wirtschaftskommission des Nationalrates (WAK-N) die Motion für ein Investitionsprogramm im Tourismussektor mit 15 zu 8 Stimmen abgelehnt. Der Schweizer Tourismusverband (STV) bedauert diesen Entscheid.

Nachdem der Ständerat die Motion in der letzten Frühlingssession noch angenommen hatte, empfiehlt die zuständige Wirtschaftskommission des Nationalrates (WAK-N) die Ablehnung des Anliegens eines Impulsprogramms für den Tourismus mit 15 zu 8 Stimmen. Die Mehrheit argumentiert, dass der SchweizerTourismus mit bestehenden Instrumenten unterstützt werden soll und dass Anpassungen vielmehr in Bereichen wie Raumplanung, Bürokratie und Verfahren nötig seien.

Dieser Argumentation kann der Schweizer Tourismusverband (STV) nichts abgewinnen. «Dass die WAK-N das Anliegen zur Ablehnung empfiehlt, ist aus Sicht des Tourismussektors eine verpasste Chance», heisst es in einer Mitteilung. Die Coronapandemie habe sehr viele touristische Leistungsträger unverschuldet in grosse finanzielle Schwierigkeiten versetzt. Sie seien mit steigender Verschuldung konfrontiert und haben gleichzeitig nur erschwerten Zugang zu Krediten. «Aus diesem Grund benötigt die Tourismuswirtschaft ein Investitionsprogramm, das den aktuellen Herausforderungen gerecht wird und die Investitionsfähigkeit des Sektors sichert», so der Verband weiter. 

Potential für klimafreundliche Beherbergungsindustrie ausschöpfen

Auf der anderen Seite empfiehlt die Kommission die von Ständerat Hans Stöckli eingereichte Motion, welche ein Impulsprogramm zur Sanierung von Beherbergungsbetrieben ermöglicht, zur Annahme. «Damit anerkennt die WAK-N das grosse Potenzial für eine klimafreundliche Beherbergungsindustrie in der Schweiz», schreibt der STV zum Entscheid. In der Beherbergungsbranche sei grosses Potenzial vorhanden, den CO2-Austoss zu reduzieren. Die Unterstützung energetischer Sanierungen löse positive externe Effekte aus und leiste einen Beitrag zur inländischen Emissionssenkung. Beide Motionen gehen in der Herbstsession in den Nationalrat.