Gemeinde Vals kauft Therme zurück

Redaktion/sda – 11. April 2022
Die Bündner Gemeinde Vals kauft die Therme zurück – für den symbolischen Preis von einem Franken. Die Valser Bevölkerung stimmte für den Rückkauf. Die Felsentherme geht nun in eine gemeindeeigene Stiftung über.

Das Bergdorf Vals holt sich von Investor Remo Stoffel «seine» Therme zurück - für den symbolischen Preis von einem Franken. Am vergangenen Freitagabend hat die Gemeindeversammlung den Modalitäten zugestimmt. Wieder mit an Bord ist Therme-Architekt Peter Zumthor. Die Valser Bevölkerung stimmte einstimmig für den Rückkauf, wie die Nachrichtenagentur Keystone-SDA schreibt.

Therme bleibt öffentlich zugänglich

Immobilienunternehmer Stoffel behält das Nutzungsrecht an der Therme, bleibt aber verpflichtet sämtliche Kosten und Risiken von Betrieb und Unterhalt zu tragen. Weiter wurde vereinbart, dass die Therme für die Öffentlichkeit zugänglich bleiben muss und nicht etwa nur für Gäste des Therme-Hotels 7132.

Die Möglichkeit, das Bad für einen symbolischen Betrag zurückzukaufen, war bereits 2012 im Vertrag mit Stoffel vorgesehen. Dies, als ihm die Gemeinde das Thermalbad zusammen mit dem Therme-Hotel für 7,8 Millionen Franken verkaufte. 2017 beschlossen die Valser, von diesem Recht Gebrauch zu machen. Doch erst jetzt, nach jahrelangen und laut dem Gemeindevorstand schwierigen Verhandlungen, war das Geschäft spruchreif.

Rechtliche Bedingungen müssen erfüllt werden

Bauliche Veränderungen müssen vom Stiftungsrat bewilligt werden. Sollte der Betrieb eingestellt werden, haben Stiftung und Gemeinde das Recht, die Felsentherme selber zu betreiben.

Mit dem Rückkauf werde sein Vorschlag anlässlich der Abstimmung vor zehn Jahren - endlich - umgesetzt. Dies schrieb Stoffel auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Er habe mit diesem Vorschlag den Valsern die Angst nehmen wollen, dass ein Privater mit der Therme «schnöde Spekulationsgewinne einstreicht».

In dreiköpfigen Stiftungsrat mit dabei ist auch Therme-Schöpfer Zumthor, zusammen mit je einem Vertreter von Gemeinde und Bündner Heimatschutz. Der Stararchitekt soll laut dem Gemeindevorstand die «Bewahrung des berühmten, denkmalgeschützten Bauwerks aus erster Hand gewährleisten». Gleichzeitig hilft sein Engagement, die letzten Gräben im Bergdorf füllen, die der Verkauf der Therme 2012 aufgerissen hatte.