Manuel Neuer geht unter die Gastronomen

Oliver Borner – 21. Juli 2022
Der deutsche Fussballnationalgoalie hat mit seinem Partner ein leerstehendes Gasthaus in Schlierensee gepachtet und will es sanieren. Der bayerische Landtag hat das geplante Projekt abgesegnet.

Konkret will Manuel Neuer zusammen mit Partner Johannes Rabl, Gründer und Geschäftsführer von Latona Hotels & Restaurants, in Erbpacht DE das Forsthaus Valepp zwischen Tegernsee und Schliersee sanieren und als Berggaststätte für Tagestouristen und Übernachtungsgäste nutzen.

Am Dienstag stimmte der Haushaltsausschuss des Landtags dem Konzept für das neue Tagungs- und Veranstaltungshaus zu. Es sei eine «Chance, das lange leerstehende Gebäude als Gaststätte und Ort der Begegnung wiederzubeleben», sagt Josef Zellmeier, Vorsitzender des Haushaltsausschusses des Bayerischen Landtags. Eigentümer der Immobilie bleiben die Bayerischen Staatsforsten.

Das Gebäude mit mehr als 6600 Quadratmetern Grund steht seit 2014 leer. Lange war versucht worden, einen Pächter zu finden, jedoch ohne Erfolg. Deshalb wurde letztlich entschieden, die Immobilie über Erbbaurecht - also langfristig mit mehr Planungssicherheit - zu vergeben. Auf eine Ausschreibung hin hatten sich zahlreiche Bewerber gemeldet, das Konzept von Rabl und Neuer setzte sich am Ende durch.

Auf Neuer kommen nun einige Herausforderungen zu. So heisst es in der Pressemitteilung zur Nutzungsvereinbarung beispielsweise: «Der Betrachter achtet auf regional typische Speisen aus einheimischer Tradition. Ein günstiges Essen einschliesslich Getränk wird für maximal 14,90 Euro auf der Karte zu finden sein.» Zudem darf es nur eine begrenzte Zahl von Parkplätzen geben, nämlich maximal 34, und die Zufahrt muss streng reglementiert werden. Im Winter soll die Zufahrt ausschliesslich per Shuttle möglich sein. Es soll also verhindert werden, dass aus dem idyllisch gelegenen Gasthof ein Luxusobjekt wird.

Gegner befürchten Massengastronomie

Heimat- und Naturschutzverbände hatten sich im Landtag mit Petitionen gegen die Vergabe des Objekts an private Investoren gewehrt. Redner mehrere Fraktionen argumentierten in der Ausschusssitzung aber, auf andere Weise wäre angesichts der hohen Investitionskosten wohl keine Sanierung und neuerliche Nutzung des Objekts möglich gewesen.

Die beiden Investoren versicherten indes, dass die Sanierung des 180 Jahre alten Hauses kein «Business Case» sei. «Es ist für uns eine Herzensangelegenheit.» Manuel Neuer sehe die Region als seine Heimat an. «Er möchte dort seinen Beitrag leisten», sagte Rabl gegenüber der Agentur dpa.