Die Forderungen nach der 2G-Regel, wie sie seit Montag in ganz Österreich gilt, nehmen in Deutschland zu. Bei dieser Regelung dürften nur noch geimpfte und genesene Personen Restaurants, Kinos und andere öffentliche Institutionen besuchen. Für den SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach ist es die einzige Alternative, um eine Wende bei den steigenden Coronazahlen zu erreichen. Er forderte in den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland die deutschen Bundesländer auf, 2G durchzusetzen. Auch die Ärztegewerkschaft Marburger Bund und der Linksfraktionschef Dietmar Bartsch sind dafür. Bartsch sagte, ein Lockdown für die geimpfte Mehrheit wäre dagegen unverhältnismässig.
Der Intensivmediziner Christian Karagiannidis hat in den ARD-Tagesthemen gestern Abend die Einführung und Durchsetzung der Regel in der gesamten Bundesrepublik gefordert. «Was wir kurzfristig brauchen, ist 2G und 3G am Arbeitsplatz, weil wir gerade im europäischen Umland gesehen haben, dass es doch einen deutlichen Effekt auf die Erstimpfquote hat. Und das ist am Ende die einzige nachhaltige Lösung, die wir haben.» Er rechnet zudem damit, dass in den Hotspots Krankenhäuser zunehmend nicht lebensbedrohliche Operationen verschieben. Dem pflichtet der Virologe Christian Drosten in einem NDR-Podcast bei und fordert die Regierung auf, mit Blick auf den schwierigen Winter zu handeln.