Waldhaus Flims soll Millionenklage von Marriott drohen

Oliver Borner – 17. Februar 2023
Dem Luxushotel soll gemäss Medienberichten wegen eines Zerwürfnisses mit der Hotelgruppe eine Strafe in der Höhe von mehreren Millionen drohen.

15 Millionen Franken Strafe sollen dem Waldhaus in Flims GR gemäss eines Berichts des Blick drohen. Grund dafür sei ein Streit mit der Autograph Collection von Marriott, welcher das Luxushotel angehört. Die Investmentgesellschaft Z Capital Group (ZCG) kaufte 2015 das in Konkurs gegangene Schweizer Traditionshaus für 40 Millionen Franken, investierte weitere 40 Millionen in die Renovation des fast 150-jährigen Hotels. Nun haben die amerikanischen Waldhaus-Eigentümer ihre Zusammenarbeit mit Marriott nach nur zwei Jahren offenbar per sofort gekündigt.

Wie ein Insider des Hotels gegenüber Blick erklärt, würden solche Verträge normalerweise für zehn Jahre gelten. Wer vorzeitig aus dem Vertrag aussteige, müsse eine Strafe bezahlen. Das soll auch in diesem Fall geschehen. Angeblich will Marriott das Waldhaus Flims auf 15 Millionen Franken verklagen, wie es in dem Bericht weiter heisst.

Waldhaus schweigt

Hoteldirektor Bosko Grozdanic sowie die 120 Mitarbeitenden wollten sich gegenüber der Zeitung nicht äussern. Auch die Marriott-Gruppe war für keine Stellungnahme bereit. Klar ist schon jetzt, dass die Trennung von der Marriott-Group auch für die Gäste einige Änderungen mit sich bringen soll. Laut Stellungnahme auf der Website des Hotels können die Gäste ihre Aufenthalte nicht mehr mit ihren Marriott-Bonvoy-Punkten bezahlen. Zudem werde das Waldhaus Flims ab April für drei Monate und im Herbst für zwei Monate geschlossen.

Für das Personal kommt die Schließung offenbar überraschend. «Man hat mit der Information bestimmt so lange gewartet, damit niemand in der Hauptsaison kündigt», ist der Informant überzeugt. Wer heute die Kündigung einreiche, sei aufgrund der Kündigungsfrist noch mindestens bis Ende Wintersaison an das Hotel gebunden. Gut für das Hotel, das laut Insider mit einer hohen Fluktuation zu Kämpfen habe.

Eine unmittelbare Insolvenz sei jedoch nicht zu erwarten. Die ZCG verwaltet eigenen Angaben zufolge ein Vermögen von drei Milliarden US-Dollar.