HotellerieSuisse blickt auf ein turbulentes Jahr 2020 zurück

Oliver Borner – 15. Juni 2021
An der heutigen Delegiertenversammlung (DV) zog der Hotellerieverband eine durchzogene Bilanz zum abgelaufenen Geschäftsjahr. Mit #bettertogether will er nun zuversichtlich in die Zukunft gehen.

Unter dem Hashtag #bettertogether fand heute Dienstag die Delegiertenversammlung (DV) des Hotellerieverbands HotellerieSuisse statt. Bereits zum zweiten Mal in Folge musste Präsident Andreas Züllig die Delegierten zur digitalen Versammlung begrüssen. Dabei stand vor allem der Blick in die Zukunft der Hotellerie nach der Coronapandemie im Zentrum.

Schwieriges Jahr 2020

Zunächst bilanzierte Präsident Züllig das vergangene Jahr 2020. «Das abgelaufene Jahr war für den Verband eine intensive und schwierige Zeit», so Züllig. Dabei seien vor allem die Unsicherheit und die Ungewissheit darüber, wie lange die Coronapandemie dauern wird, ständige Begleiterinnen gewesen. Gleichzeitig hätten sich dem Verband mit den Soforthilfen und dem grossen Gefälle zwischen Stadt und Land grosse Herausforderungen gestellt, welche aber dank der guten Zusammenarbeit mit den Regionalverbänden und der Politik stets gut gemeistert werden konnten.

Züllig hob die erfreulichen politischen Entwicklungen der letzten zwölf Monate hervor, angefangen bei der Annahme des Covid-Gesetzes vom vergangenen Sonntag. «Gleichzeitig sind wir mit dem Gegenvorschlag zur Fair-Preis-Initiative und der Motion Bischof auf einem sehr guten Weg», so Züllig. Insbesondere bei letzterem befinde man sich auf der Zielgerade.

Dennoch warnte der Präsident eindringlich davor, sich auf dem Erreichten auszuruhen. «Die Lage in der Branche bleibt weiterhin angespannt. Vor allem die Städte leiden weiterhin unter den Folgen der Coronapandemie, da die ausländischen Gäste fehlen». Es sei daher unabdingbar, dass sich insbesondere die Tourismuskampagnen im Sommer kurz- und mittelfristig auf den Städtetourismus ausrichten.

Abschied von Jacques Biner

Das Krisenjahr schlug sich auch in der Jahresrechnung des Verbands nieder. Neben einem Verlust von 114'000 Franken resultierte ein Umsatzeinbruch von 3,2 Millionen Franken. Dies sei in Anbetracht der vergangenen und aktuellen Lage allerdings ein gutes Ergebnis, hiess es. Dementsprechend sei der Verband mit diesem Ergebnis zufrieden.

Biner Jacques

Verlässt die Geschäftsleitung von HotellerieSuisse: Jacques Biner. (Bild: HotellerieSuisse)

Alles andere als Freude löst bei der Verbandsführung der Abschied von Jacques Biner aus. Der Romand verlässt die Geschäftsführung nach 21 Jahren Dienstzeit und geht in den wohlverdienten Ruhestand. Obwohl der Abschied natürlich schmerzt, zeigten sich Präsident Züllig und Direktor Claude Meier dankbar über die lange Zusammenarbeit. «Jacques Biner hat sich immer mit grosser Kollegialität und Professionalität für die Interessen des Verbands und seiner Mitglieder eingesetzt. Dafür möchten wir ihm ganz herzlich danken», so Meier.

Innovation und Nachhaltigkeit

Im Anschluss an die Veröffentlichung der Geschäftszahlen diskutierten in zwei Talkrunden Hotelièren und Hoteliers über die Zukunft der Branche. Dabei standen insbesondere die beiden Schlagwörter Innovation und Nachhaltigkeit im Zentrum der Diskussion. Die Teilnehmenden waren sich einig, dass eine konstante Erneuerung des Hotelleriebranche der Schlüssel für eine gute Zukunft ist. Dazu gehörten auch die potentielle Umorientierung oder Entdeckung neuer Geschäftsfelder für die Hotellerie in den Städten. Die Basler Hotelière Angela Lilienthal begrüsst daher, dass HotellerieSuisse eine Arbeitsgruppe «Städtetourismus» ins Leben gerufen hat, wie sie in der Talkrunde zum «Weg aus der Krise» betonte. Sie erhofft sich dadurch konkrete Impulse und Handlungsfelder für die touristische Entwicklung in den Städten. Im Gegenzug zur Arbeitsgruppe «Städtetourismus» hat das gemeinsam von HotellerieSuisse und dem SECO lancierte Coaching-Programm die Absicht, einzelne Betriebe ganz konkret zu unterstützen. Dominique Bregue vom Hotel Römerhof in Arbon brachte ihre diesbezüglichen Erfahrungen in der Talkrunde ein. Sie empfiehlt ihren Kolleginnen und Kollegen die einmalige Chance zu nutzen, beispielsweise um die Positionierung des eigenen Betriebes zu schärfen. Dabei sei es wichtig, dass - um es mit den Worten von Präsident Züllig zu sagen - «wir alle zusammenarbeiten, denn so können wir mehr erreichen».