Wichtiger Erfolg für das Hotel Scaletta im Oberengadiner Dorf S-chanf. Am vergangenen Mittwoch hiess die Stimmbevölkerung mit 53 zu drei Stimmen bei neun Enthaltungen den Sanierungsbetrag von 1,5 Millionen Franken gut und ermöglicht der Stiftung Scaletta S-chanf damit, die Beschaffung der weiteren Gelder für die umfassende Sanierung in Angriff zu nehmen.
Der Entscheid der Gemeinde sei zukunftsweisend, wie es in einer Mitteilung heisst. Die Fassade bröckelt, das Gebäude droht zur Bauruine zu verkommen. «Es ist traurig mitanzusehen, wie ein Haus mit solch einer Strahlkraft, einer 130-jährigen Hotelgeschichte und einer so wertvollen Bedeutung für das Dorf ungenutzt bleibt und langsam zerfällt», sagt Fredi Gmür, Präsident der Stiftung Scaletta S-chanf. Umso mehr freue er sich, dass die Gemeinde hinter dem Wiederbelebungsprojekt steht und den Beteiligungsbeitrag gutgeheissen hat.
Ziel des Projektes ist es, der Gemeinde mit der Wiederbelebung des Hotels Scaletta nicht nur einen neuen Treffpunkt mit Gastroangebot, sondern auch einen Arbeitgeber für 20 Personen und mit den erwarteten rund 16'000 Logiernächten pro Jahr eine nachhaltige Wertschöpfung für das Dorf und die Region zu schaffen.
Der neue Saal wird zum attraktiven Begegnungsort für Einheimische und Gäste. (BIld: zVg)
Finanziell abgesichert
Die Investitionskosten für den Kauf der Liegenschaft und für die umfangreiche Sanierung belaufen sich auf insgesamt rund 16,85 Millionen Franken. Darunter fällt der Kauf des Gebäudes durch die Stiftung für 1,85 Millionen Franken, wie Fredi Gmür auf Anfrage erklärt. Der Umbau und die Sanierung wird sich auf 14,15 Millionen Franken belaufen. Die weiteren Auslagen gehen unter anderem an die Planung und die Erarbeitung des Vorprojekts.
Die Finanzierung sei breit abgestützt angelegt und soll neben dem gesprochenen A-fonds-perdu-Beitrag mit Fördergeldern und zinsvergünstigten Darlehen der öffentlichen Hand, Gönnerbeiträgen, zusätzlich zu generierendem Stiftungskapital sowie Fremdkapital der Bank erfolgen.
Die bestehenden Arvenzimmer werden respektvoll renoviert. (Bild: zVg)
Kunst und Kultur aufleben lassen
Aus dem ursprünglich aus zwei Bauernhäusern aus dem 16. Jahrhundert bestehenden Hotel soll ein Boutique-Hotel im mittleren Preissegment mit 38 Zimmern und kleinem Wellnessbereich entstehen.
Im ehemaligen Stall-Annex ist ein Restaurant für Einheimische und Gäste vorgesehen. Ebenfalls öffentlich werden Saal, Saletta und Terrasse für Veranstaltungen und Bankette sein. Die bestehende Gebäudestruktur wird so angepasst, dass Hotel und Restaurant künftig barrierefrei zugänglich sind. Ebenfalls sollen Kunst und Kultur im Boutique-Hotel Scaletta ihren Platz finden. Saisonal wechselnd wird das historische Gebäude zur bewohnbaren Galerie – und dies in enger Zusammenarbeit mit regionalen Galerien und Künstlern.