Tarifkosten für Gastro- und Hotelbetriebe: «Seit Corona ist Flexibilität besonders gefragt»

Oliver Borner – 09. September 2021
Interne Kommunikation verursacht in Gastro- und Hotelbetrieben jährlich hohe Fixkosten, welche gerade wegen Coronapandemie schwer wiegen. Aus diesem Grund sind flexible Lösungen in diesem Bereich gerade sehr gefragt, sagen Ali Soy und Marco Arnold von Digital Republic im Interview mit dem GastroJournal.

Ali Soy und Marco Arnold, sie sind Co-Gründer der Firma Digital Republic. Was macht Ihr Unternehmen genau?
Ali Soy: Digital Republic ist der flexible und innovative Anbieter für mobiles Internet in der Schweiz. Wir bieten SIM-Karten und eSIMs mit unlimitierten Daten in der Schweiz auf dem Sunrise-Netz an. Bezahlt wird nur die Datenbandbreite, die benötigt wird. Daneben bieten wir auch die Voice-Option für unlimitiertes Telefonieren und den Versand von SMS in der Schweiz an.

Mit Ihren Produkten sind Sie unter anderem in der Gastrobranche (Mitarbeitertelefone, Terminals etc.) vertreten. Wie kam es dazu?
Marco Arnold: Die Gastrobranche wird seit letztem Jahr stark auf die Probe gestellt. Planungssicherheit gibt es keine mehr, gefordert wird maximale Flexibilität. Entsprechend haben sich auch die Restaurant- und Hotellerie-Betriebe nach flexiblen Angeboten umgeschaut. Fündig wurden sie viele bei uns. Unsere Abos haben keine langen Vertragslaufzeiten. Das heisst, die Gastronominnen und Gastronomen können das Mobil-Abo jederzeit pausieren und erst wieder aktivieren, wenn sie es wieder benötigen – einen Monat oder auch ein Jahr später. Dies hat sich in der Gastrobranche herumgesprochen.

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Marco Arnold ist Co-Founder von Digital Republic. (Bild: zVg)

Dennoch sind noch nicht alle Betriebe im Digitalisierungszeitalter angekommen. Welche Art von Betrieb setzt auf Ihr Angebot?
Ali Soy: Unsere Abos sind für alle Gastrobetriebe spannend, die auf mobiles Internet für ihre Mitarbeitenden oder ihre digitalen Geräte angewiesen sind. Meist ist dies bei grösseren Betrieben der Fall oder bei solchen mit einer Gartenterrasse ohne genügend WIFI-Reichweite. Unsere Abo-Modelle sind zudem höchst relevant für saisonale Restaurants oder auch Hotels, die für gewisse Monate reduzieren oder keinen Betrieb haben. So können die SIM-Karten für die Mitarbeitenden und die Tablets für diese Zeit einfach pausiert, für die Hochsaison wieder aktiviert und zusätzliche SIM-Karten für neue Mitarbeitende bestellt werden.  

In welchen Bereichen finden Ihre SIM-Karten in den Betrieben Anwendung?
Ali Soy: Bei unseren Kundinnen und Kunden in der Gastrobranche reicht das WIFI meist nicht mehr aus, sodass zusätzliches mobiles Internet notwendig wird. Bei Digital Republic können die Gastronominnen und Gastronomen die diversen SIM-Karten in unserem Webportal verwalten. Dort können neue SIM-Karten bestellt und aktiviert werden, bestehende pausiert und die Datenbandbreite gedrosselt oder erhöht werden.

Das dürfte vor allem in der Coronapandemie die Nachfrage nach Ihren Produkten in die Höhe getrieben haben.
Marco Arnold: Das ist korrekt. Die Pandemie hat viele Unternehmen - darunter auch zahlreiche Gastro- und Hotelbetriebe - dazu bewegt, Angebote ohne lange vertragliche Verpflichtungen vorzuziehen. Das wichtigste Kriterium war, die Fixkosten während einer Lockdown Periode auf ein Minimum zu reduzieren.

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Ali Soy ist Co-Founder von Digital Republic. (Bild: zVg)

Das klingt sehr positiv. Welches Feedback haben Sie bisher von den Betrieben erhalten?
Ali Soy: Wir haben während solcher Phasen Dankesschreiben von Betrieben erhalten, weil sie ihre Anschlüsse ohne Probleme über mehrere Monate suspendieren konnten. Wir mussten dann jeweils klarstellen, dass dies kein Entgegenkommen unsererseits war, sondern bei unseren Abos der Standard ist.

Sie arbeiten unter anderem mit ZFV-Unternehmungen zusammen. Wie kam es zu dieser Zusammenarbeit?
Marco Arnold: Wir sind sehr stolz darauf, mit dem ZFV einen solch etablierten Akteur in der Gastrobranche zu unseren Kunden zählen zu dürfen. Der ZFV ist dank unseres anpassbaren Angebots auf Digital Republic gestossen. Bei einer solchen Grösse braucht es maximale Flexibilität, welche der ZFV mit unseren Abos und unserem Web-Portal gefunden hat.

Wie blicken Sie in die Zukunft? Wird die Nachfrage nach digitalen Lösungen auch in der Gastronomie weiter steigen?
Marco Arnold: Ja, die Zeiten des Bundlings und der jahrelangen Mobilfunk-Verträge sind vorbei. Flexibilität ist gefragt, Unabhängigkeit gewünscht. Das beste Angebot soll überzeugen und dies jeden Tag. Das hat sich durch die Pandemie bereits verstärkt und wird in den nächsten Monaten und Jahren dank Trends wie 5G, eSIM und Internet of Things (IoT) weiter befeuert.