On Tour mit Thomas Fahrni: Von Luzern in die Innerschweiz

Thomas Fahrni – 03. Juni 2022
In einer Sommerserie besucht Thomas Fahrni, Leiter Gastro-Unternehmerausbildung bei GastroSuisse, ehemalige Absolvierende der G1 bis G3-Kurse und gibt im GastroJournal einen Einblick in deren Alltag. Zum Start war er in der Zentralschweiz unterwegs.

G-Tour by Thomas Fahrni: Zum Start war ich in meiner Heimatstadt Luzern. Auf Besuch bei gleich drei G3-Alumni, die alle drei für die gleiche Unternehmung tätig sind, nämlich für Caritas Luzern. Wolfgang Menz, Leiter Gastronomie, Michael Schnölzer, Projektleiter und Yvonne Kretz, Gesamtleiterin Gastronomie und Hauswirtschaft. Letztere fehlt auf dem Bild, weil sie zur Zeit in wohlverdienten Ferien ist.

Die Caritas Luzern bietet in ihren beiden Restaurants geschützte Arbeitsplätze für rund 20-25 Teilnehmende an. Es geht um die berufliche Integration. Sie bilden auch Lernende zu Küchenangestellten EBA aus.Wolfgang Menz, G3-Alumni seit 2004, ist schon lange in der sozialen Gastronomie tätig. Bevor er im August 2021 zu Caritas kam, war er jahrelang für die SSBL in Rathausen tätig und war da massgeblich an einem 55 Millionen Franken-Projekt beteiligt.

Michael Schnölzer, ebenfalls G3-Alumni ist seit November 2021 bei Caritas. Er ist für ein Projekt verantwortlich, welches das gesamte Beschaffungswesen bei Caritas koordinieren und zentralisieren will. Die Beschaffung war in seiner G3-Diplomarbeit bereits ein Thema. Vom Einkauf zur Genossenschaft. Auf die Frage, warum sie sich in der beruflichen Integration engagieren, sagen sie beide: «Die Teilnehmenden geben mir so viel zurück.»

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Sacha Burgert schloss 2019 den G2-Lehrgang bei GastroSuisse ab. (Bild: Thomas Fahrni)

Am Nachmittag war ich dann auf Besuch bei Sacha Burgert in Schwyz SZ und Seewen SZ. Sacha ist G2-Absolvent von 2019, Gastro-Unternehmer und Hansdampf in fast allen Gassen der Kantonshauptstadt. Er ist für die GLP auch im Schwyzer Kantonsrat. Daneben importiert er noch Schnaps aus Israel und hat kürzlich ein Brocki-Antiquitäten-Lädeli eröffnet.

Sacha ist - inzwischen fünfzig - immer noch ein junger Wilder. Er ist an fünf Gastrobetrieben beteiligt oder führt diese, meist mit den gleichen Mitstreiterinnen und Mitstreiter, in unterschiedlicher Konstellation. Er ist permanent an Projekten. Sieht er ein Bedürfnis, überlegt er sich im Team, welche Lösungen und Möglichkeiten es gibt und probiert es aus. Kürzlich hat er mit zwei jungen Gastro-Unternehmerinnen die Gastrobüro GmbH gegründet. Mit dabei G1-Alumni und Testimonial Priska Bünter-Lütenegger.
Sein Stammbetrieb ist das Höfli in Schwyz. Eine kleine Kneipe wo man sich trifft zum Trinken, Rauchen und Schwatzen. 2012, nach zehn Jahren im Ausland, hat er sich 20'000 Franken von seinem Bruder geborgt, G1 gemacht und den Laden eröffnet. Zwei Jahre später hat er das Darlehen zurückbezahlt und das Haus gekauft, mit dem in zwei Jahren erwirtschafteten Geld. Auf sein Erfolgsrezept angesprochen, sagt Burgert: «Beteilige deine Mitarbeitenden und sie handeln wie Beteiligte und nicht wie Angestellte.»