Wiener Griessnockerlsuppe, Vorarlberger Käsespätzle oder das klassische Wienerschnitzel: die österreichischen Kulinarikwochen im Restaurant Rössli in Illnau-Effretikon ZH lassen die Herzen der Fans der österreichischen Küche höher schlagen. Ab dem 4. Februar können sich die Gäste im Rössli von österreichischen Spezialitäten verwöhnen lassen - inklusive eines schweizerisch-österreichischen Degustationsmenüs von drei bis sechs Gängen.
Ein Blick in die Speisekarte offenbart neben diesen kulinarischen Höhepunkten noch eine weitere Besonderheit: während dieser Kulinarikwochen können die Gäste sowohl mit Schweizer Franken, als auch mit österreichischen Schilling bezahlen! Was wie ein Marketinggag klingt, ist in Wirklichkeit ernst gemeint, wie Gastgeber Rainer Hoffer sagt. «Ein bisschen Marketing ist es, ja. Ein Gag aber nicht. Die Idee ist entstanden, als wir gehört hatten, dass immer noch viele Schilling nicht in Euro gewechselt wurden.» Und so kostet ein Wienerschnitzel mit lauwarmen Kartoffelsalat und Preiselbeeren daher 46 Franken oder 360 österreichische Schilling.
Keine rechtliche Barrieren
Rein rechtlich ist eine solche Aktion zulässig. «Theoretisch könnte ich auch Nussschalen als Währung akzeptieren. Allerdings wäre es vermutlich schwierig, diese bei meinen Lieferanten als Zahlungsmittel zu etablieren», sagt der gebürtige Österreicher Hoffer mit einem Schmunzeln. Tatsächlich haben gewisse Schillingnoten und -münzen eine unbegrenzte Gültigkeit und dürfen gemäss der österreichischen Nationalbank (OeNB) weiterhin als Zahlungsmittel akzeptiert werden. Diese können in Österreich problemlos in Euro umgetauscht werden.
Für die Gäste birgt die Aktion somit den Vorteil, die alte Währung loszuwerden. Denn: das Retourgeld gibt es in Schweizer Franken. «Wir würden unseren Gästen keinen Gefallen machen, wenn wir ihnen wieder Schilling zurückgeben», so Hoffer. Er sei daher überzeugt, dass es den einen oder anderen Gast geben werde, der mit Schilling bezahlen werde. «Im Team laufen schon erste Wetten. Ich zum Beispiel tippe darauf, dass 5 000 Schilling zusammenkommen werden. Schliesslich fehlen seit der Euro-Umstellung 2002 in Österreich Schilling im Wert von über hundert Millionen Euro. Gut möglich, dass ein Teil davon auch in der Schweiz liegt.»
Die Kulinarikwochen dauern bis Ende Februar.