Coronavirus: GastroSuisse lehnt weitere Massnahmen ab

Oliver Borner – 30. Dezember 2021
Die Taskforce hat dem Bundesrat deutlich schärfere Massnahmen gegen das Coronavirus vorgeschlagen. Bei GastroSuisse stossen diese Ideen auf Unverständnis.

Wegen der Omikron-Variante steigen die Coronafallzahlen in der Schweiz weiter an: Das BAG vermeldet heute 19 032 Neuinfektionen mit dem Virus, was eine neue Rekordhöhe bedeutet - bei allerdings auch sehr vielen Tests. Eine erneute Verschärfung der aktuellen Massnahmen rückt damit wieder in den Vordergrund. Recherchen des Onlinemediums Nau.ch zeigen, dass die Coronataskforce bereits vor rund zwei Wochen einen Teillockdown verhängen wollte - auch für die Gastronomie.

Lockdown wäre nicht verkraftbar

Beim Branchenverband Gastrosuisse stossen diese Ideen auf Gegenwind. «Eine weitere Schliessung wäre nicht mehr verkraftbar», heisst es gegenüber dem Newsportal: «Die Verunsicherung in der Bevölkerung hat wiederum zu vielen Stornierungen geführt. Die Reserven der Betriebe sind aufgebraucht.» GastroSuisse fordert deshalb, dass die durch 2G entstandenen Umsatzausfälle entschädigt werden.

Die Pläne der Taskforce stossen auch im Vorstand des Verbands auf wenig Gegenliebe. Gegenüber dem Blick sagt Vorstandsmitglied Bruno Lustenberger: «Es gibt andere Bereiche, etwa den öffentlichen Verkehr oder Sportveranstaltungen, wo rein gar nichts gemacht wird. Dabei kommt es da erwiesenermassen zu mehr Ansteckungen als in den Restaurants.» Dennoch rechnet der Aargauer mit einem Lockdown für die Gastronomie auf Anfang Jahr. «Dann brauchen wir Geld. Wir können nicht nur von der Liebe leben», sagt er. Konkret müsse es einerseits Fixzahlungen für betroffene Betriebe geben, andererseits müsse das Kurzarbeits-Regime wieder einfacher gestaltet werden.

Ob es zu den befürchteten Verschärfungen kommt, wird sich morgen Freitag zeigen. Um 13 Uhr trifft sich der Bundesrat zu einer ausserordentlichen Telefonkonferenz zum Jahresende. Im Anschluss soll in einer Medienmitteilung darüber informiert werden, wie es weitergehen soll.