Die Schweizer Tourismusmarketingorganisation Schweiz Tourismus (ST) führte in den letzten Tagen eine Umfrage in den Tourismusdestinationen durch. Befragt wurden sowohl Skigebiete als auch städtische Destinationen. Die Auswertung zeugt: es war landauf, landab eine sehr gute Saison, die vielerorts sogar besser war, als die Wintersaison 2022/23.
Schnee in November entscheidend
«Die Schneesituation war sehr früh sehr gut. Wir waren mit bei den ersten Skigebieten, die auch unter der Woche öffnen konnten», freut sich Samuel Rosenast, Leiter Kommunikation bei Davos-Klosters Tourismus. Die frühen und grossen Schneefälle bereits im November sicherten die Schneedecke, vielerorts war es auch im Flachland kurzzeitig weiss. Das habe für die richtige Stimmung gesorgt und früh Lust auf Wintersport gemacht.
«Der November-Schnee ist der wichtigste und beste Schnee, vor allem, wenn er liegen bleibt oder überhaupt fällt. Dies war diesen Winter im Aletschgebiet im Wallis der Fall», erklärt Monika König, Leiterin Kommunikation der Aletsch Arena AG. Gerade in den höher gelegenen Dörfern konnte man ab November und über alle Wintermonate hindurch Schnee geniessen.
Dezember häufig ausgebucht, bestes Wetter im Januar
Nicht nur die inneralpinen Skiferienorte, sondern auch die Ausflugsskigebiete in Agglomerationsnähe sprechen für den Dezember von einem «erfreulichen Gästeaufkommen über Weihnachten und den Jahreswechsel». So unter anderem Reto Staub, CEO Pizolbahnen (SG).
Für das Val d'Anniviers (VS) verzeichnet der Marketingdirektor Julien Petit sogar einen ausserordentlichen Winter mit vielen und über lange Zeit ausgebuchten Unterkünften. Die Schlechtwetterperioden im Februar und Anfang März dagegen bremsten das Wintergeschäft an vielen Orten kurzzeitig etwas. «Gerade an den Wochenenden im Februar und März gab es einige Schlechtwettertage», sagt So Sibylle Gerardi, Leiterin Unternehmenskommunikation & PR Luzern Tourismus.
Starker USA-Markt
Die Wintersaison wird weiterhin von den einheimischen und europäischen Gästen getragen. Daneben fallen vor allem die vielen Touristinnen und Touristen aus den USA auf. Marc Ungerer Geschäftsführer Jungfrau Region Tourismus (BE) sagt: «Es kommen vor allem Amerikanerinnen und Amerikaner, insbesondere Junge. Nach der Zunahme im letzten Winter gab es jetzt erneut mehr Gäste aus den USA».
Dasselbe sieht man auch in Gstaad-Saanenland, dazu Fluri Riedi, Direktor Gstaad-Saanenland Tourismus (BE): «Die Überseegäste legten erheblich zu – dies vornehmlich aus den USA».
Ostern in Berg und Tal durchzogen
Besonders in höheren Lagen ist die Schneesituation nach wie vor gut. Im Engadin zum Beispiel sei gemäss Jan Steiner, CEO bei Engadin Tourismus «die Beherberger angesichts des Wetters zufrieden mit den Ostertagen».
In Zermatt spricht man mit Blick auf Ostern von einer «sehr grossen Zufriedenheit und einer hohen Auslastung». Im Berner Oberland scheinen darüber hinaus vor allem Wellness-Hotels zu ziehen. «Hotels mit grossem Spa-Angebot waren gut bis sehr gut gebucht, es gab eine Auslastung von 70 – 100 %», sagt Flurin Riedi, Direktor Gstaad-Saanenland Tourismus (BE).
Destinationen wie etwa Lausanne (VD), Montreux (VD) oder Appenzellerland (AI) erlebten ein zufriedenstellendes Osterwochenende mit tendenziell eher mehr Last-Minute-Buchungen als in den Vorjahren. Verschiedene höher gelegene Skigebiete bleiben noch zwei bis vier Wochen lang im Winterbetrieb und sind angesichts der nach wie vor guten Schneeverhältnisse zuversichtlich, dass auch diese letzten Wintersporttage weiter zur erfolgreichen Wintersaison beitragen werden.