An der heutigen Medienkonferenz kündigte die Schweizer Berghilfe ihre diesjährige Sammelkampagne an. Vom 31. Januar bis 12 Februar sammelt die Stiftung Geld, um die Berggebiete der Schweiz zu unterstützen. In diesem Jahr soll der Sammelbeitrag Unternehmen in den Berggebieten zu Gute kommen.«Die Menschen in den Bergen sind mutig, innovativ und gut vernetzt. Doch müssen Jungunternehmerinnen und -unternehmer in den Bergen nebst den üblichen Startschwierigkeiten zusätzlich ihren Standortnachteil überwinden», sagt Kurt Zgraggen, Geschäftsführer der Schweizer Berghilfe. «Wenn es beim Firmenstart an finanziellen Mitteln für die Infrastruktur mangelt, übernimmt die Schweizer Berghilfe den entscheidenden Fehlbetrag.» In den vergangenen zwei Jahren unterstützte die Schweizer Berghilfe auf diese Weise 52 junge Unternehmen mit rund 4,2 Mio. Franken.
Eines dieser Unternehmen ist die Campingplattform Nomady aus Einsiedeln SZ. Die Firma vermittelt online abgelegene Camps im Berggebiet der gesamten Schweiz. Gastgeber sind oft Bergbauern oder Alpkorporationen. So wirkt Nomady dem wilden Campen entgegen und generiert gleichzeitig lokale Wertschöpfung. «Von der Zusammenarbeit profitieren beide Seiten. Camper erhalten das Naturerlebnis, das sie suchen, und Landbesitzer können ein Nebeneinkommen erwirtschaften», sagt CEO Oliver Huber.
Hoher Nutzen für alle Beteiligten
Der Nutzen dieser Unterstützung lässt sich in Zahlen belegen. Die SAB, der Schweizerischen Arbeitsgemeinschaft für die Berggebiete stellte fest, dass Menschen in den Bergen öfter ein Unternehmen gründen als im Unterland. Im Jahr 2017 kamen auf 100 000 Einwohner 48 neu gegründete Unternehmen, wie die Stiftung schreibt. Im Unterland dagegen seien es lediglich 46. Nico Tschanz, Leiter KMU-Zentrum Graubünden, stellt sogar fest, dass im Berggebiet des Kantons Graubünden in den Corona-Krisenjahren ein regelrechter Gründungsboom stattgefunden hat: «2021 wurden rund 15 Prozent mehr Unternehmen gegründet als im Jahr 2018. Und 64 Prozent der 1047 Neugründungen erfolgten in der Bergzone.»
Aus diesem Grund sieht sich die Schweizer Berghilfe in ihrem Engagement für die Berggebiete bestätigt. «Die zahlreichen unterstützten Projekte zeigen, wie wichtig die ‹Hilfe zur Selbsthilfe› der Schweizer Berghilfe ist, um der Abwanderung aus den Bergen entgegenzuwirken», sagt Kurt Zgraggen, Geschäftsführer der Schweizer Berghilfe. Dies sehen offenbar auch die zahlreichen Spenderinnen und Spender so. Zahlen der Stiftung zeigen, dass 59’000 Personen sich letztes Jahr solidarisch mit den Menschen in den Bergen gezeigt und insgesamt 29,8 Mio. Franken an die Schweizer Berghilfe gespendet haben.