Prix Montagne 2021: Das sind die Nominierten

Redaktion – 14. Juli 2021
Die Jury des Prix Montagne unter der Leitung von Bernhard Russi hat sechs Unternehmen nominiert, die beispielhaft zur wirtschaftlichen Diversifikation im Berggebiet beitragen.

Zum elften Mal in Folge verleihen die Schweizerische Arbeitsgemeinschaft für die Berggebiete (SAB) und die Schweizer Berghilfe den Prix Montagne. Nominiert sind sechs Projekte von Unternehmen aus verschiedenen Bergregionen der Schweiz. Ex-Skirennfahrer Bernhard Russi und seine Jury haben die 59 eingereichten Projekte auf die Kriterien der nachgewiesenen Wirtschaftlichkeit und des Modellcharakters geprüft. «Man spürt, dass die Digitalisierung und die Vernetzung für die Unternehmerinnen und Unternehmer im Berggebiet zu zentralen Themen geworden sind. Da sind unglaublich visionäre Projekte umgesetzt worden in den letzten Jahren», wird der Jurypräsident in einer Mitteilung zitiert. «Diese wirtschaftliche Vielfalt wollen wir mit dem Prix Montagne fördern.» 

Bundesrätin Viola Amherd als Ehrengast an der Preisverleihung

Die sechs nominierten Projekte zeigen, dass sich zukunftsweisende Konzepte mit Mut und Beharrlichkeit auch ausserhalb der wirtschaftlichen Zentren realisieren lassen. Die Projekte stammen aus den verschiedenen Sprachregionen der Schweiz und aus unterschiedlichen Branchen. Die Bandbreite reicht vom Erlebnisweg bis zum Co-Working-Space, vom Joghurt- bis zum Skihersteller, vom Hotelnetzwerk bis zum Markthändler.

«Was alle Nominierten verbindet, ist ein starkes Konzept, in dem die lokale Vernetzung eine zentrale Rolle spielt», sagt Russi. «Ich freue mich sehr darauf, unserem Ehrengast Bundesrätin Viola Amherd die diesjährigen Nominierten vorzustellen.» Die Walliserin war in den Anfangsjahren des Prix Montagne selbst Mitglied der Jury und kennt als ehemalige Stadtpräsidentin von Brig-Glis VS die Wirtschafts- und Innovationskraft der Bergregionen aus eigener Erfahrung. Das Gewinnerprojekt 2021 wird am 7. September im Rahmen der Preisverleihung in Bern bekannt gegeben.

Online-Abstimmung um den Publikumspreis Prix Montagne

Zusätzlich zum Prix Montagne gibt es den Publikumspreis Prix Montagne im Wert von 20’000 Franken zu gewinnen. Diesen stiftet seit 2017 die Schweizerische Mobiliar Genossenschaft im Rahmen ihres Gesellschaftsengagements. Ab sofort kann man auf prixmontagne.ch für sein Lieblingsprojekt abstimmen. Die Abstimmung endet am 19. August. Auch der Publikumspreis Prix Montagne wird am Dienstag, 7. September, in Bern verliehen.

Die Nominierten 2021

Alphüsli Spezialitäten, Poschiavo GR

Bündnerfleisch, Alpkäse und Nusstorten gehören wohl zu den beliebtesten Mitbringsel der Unterländer, die aus ihren Bergferien zurückkehren. Dank der Alphüsli-Marktstände findet man die authentischen Bündner Produkte heute ganzjährig an Wochen- und Jahrmärkten in der ganzen Schweiz.

Baumwipfelpfad Neckertal, Mogelsberg SG

Auf Augenhöhe mit den Baumkronen lassen sich die Geheimnisse des Waldes entdecken und das halbe Toggenburg überblicken. Der erste Baumwipfelpfad der Schweiz entstand aus der Idee heraus, den sanften Tourismus in der Region zu fördern und mehr Wertschöpfung im Neckertal zu generieren. 

IG Hotels Gstaad Saanenland, Saanenmöser BE

Die Saaner Hotelbetriebe, die sich 2015 zu einer Interessengemeinschaft zusammengeschlossen haben, reichen vom familiären Gasthaus bis zum Fünfsternebetrieb. Doch allen liegen ähnliche betriebliche Prozesse zugrunde. Deren Zusammenlegung ermöglichte den Hotels einen bedeutenden Entwicklungsschritt, von dem heute die ganze Region profitiert.

Joghurts Dubosson Brégy, Troistorrents VS 
Nicht selten entstehen die besten Ideen in der Küche. Gaby Brégys Lösung, um die Konsequenzen des sinkenden Milchpreises aufzufangen, entstand auf der Alp, als sie für ihre Familie Joghurt herstellte. Zusammen mit ihrem Sohn Benjamin Dubosson begann sie, die Joghurts zu vermarkten. Heute ist die Familie die grösste Produzentin hausgemachter Joghurts im Unterwallis.  

Timbaer Skimanufaktur, Appenzell-Steinegg AI 
Bereits der Markenname verrät, worum es bei den handgefertigten Qualitäts-Skis von Dano Waldburger und Andreas Dobler geht: Timbaer ist eine Kombination aus «timber», das englische Wort für Holzarbeit, und «baer» in Anlehnung an das Appenzeller Wappentier. Die Skis mit Holzkern sind mehr als ein Souvenir. Es sind Appenzeller Originale mit Potenzial für die Skipisten der Welt.

Working Point, Altdorf UR 
An der Nutzung der Räumlichkeiten des Industriebetriebs Dätwyler in Altdorf lässt sich der Wandel der Arbeitswelt beispielhaft veranschaulichen. Im ehemaligen Personalhaus des geschichtsträchtigen Technologiekonzerns werden heute Workshops veranstaltet und Arbeitsplätze an Jungunternehmen vermietet. Entstanden ist eine diverse Gemeinschaft aus Berufsleuten, die sich gegenseitig inspirieren und vernetzen.