«Marina»-Pläne von Samih Sawiris stossen auf Widerstand

Redaktion/sda – 04. Februar 2022
Ein Komitee aus Flüelen UR geht gegen die geplanten Jachthäfen des ägyptischen Investors Samih Sawiris vor. Das Vorhaben würde viele Nachteile für die Urner Bevölkerung nach sich ziehen.

Mit der Petition sollen der Urner Regierungsrat, die Korporation Uri und die Gemeinderäte von Seedorf und Flüelen dazu aufgefordert werden, sich gegen die von Sawiris geplanten Marinas einzusetzen, teilten die Grünen am Donnerstagabend mit. Schon heute sei ein viel zu grosser Teil des Seeufers privatisiert.

Gemäss der Projektidee sollen in Flüelen und Seedorf künstliche Buchten im Landesinneren realisiert werden, an denen Boote anlegen könnten. Rund um die Buchten sollen Hotels, Wohnungen und Gastrobetriebe entstehen. Mögliche Standorte sind das Areal der ehemaligen Sprengstofffabrik in Isleten (Gemeinde Seedorf), das Sawiris bereits gehört, und ein Areal bei einem Kiesunternehmen in Flüelen.

Dieses Vorhaben würde mehr Boots- und Autoverkehr in die Region bringen, schreiben die Grünen. Sie wehren sich gegen einen «Ausverkauf der Heimat».

Kritik von zwei Seiten

Ins gleiche Horn stösst auch ein 43-köpfiges Komitee aus Flüelen, in dem Gewerbetreibende, Landwirte, Landbesitzer und Anwohner vertreten seien. Es fordert in einer Mitteilung vom Freitag, dass die Landschaft rund um den Urnersee erhalten bleibt und die Pläne von Sawiris «nie umgesetzt werden». «Der Urnersee gehört uns Urnerinnen und Urnern und darf nicht einem ägyptischen Grossinvestor geopfert werden», heisst es weiter. Ziel müsse ein sanfter Tourismus sein.

Auch das Komitee kündigt eine Petition an. Man sei allerdings unabhängig von den Grünen und plane etwas eigenes, sagte ein Sprecher auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Dass beide Seiten fast zeitgleich über die Pläne informierten, sei ein Zufall.