Ferienwohnungen: Hitze lässt Touristen in die Berge flüchten

Oliver Borner – 31. August 2022
Ferienwohnungen und Ferienhäuser bleiben auch nach der Coronazeit eine beliebte Beherbergungsform. E-Domizil – der grösste Schweizer Online-Vermittler von Ferienobjekten – zieht eine erste positive Bilanz. Die Suchabfrage nach Ferienhäusern ist im Vergleich zu 2019 um 60 Prozent gestiegen.

Der Trend der Ferienwohnungen hält auch nach Corona an, wie die Plattform E-Domizil in einer Mitteilung schreibt. Marcel Meek, Geschäftsführer von E-Domizil Schweiz AG, sieht dafür mehrere Gründe: «Feriengäste buchen nach den positiven Erfahrungen der letzten beiden Jahre erneut eine Ferienwohnung. Zudem finden in unserem vielfältigen Portfolio mit über 260'000 Feriendomizilen alle Reisenden ein passendes temporäres Zuhause». 

Höhere Ausgaben im Sommer

Zwischen Juni und August 2022 stieg das Suchvolumen im Vergleich zum Sommer 2019 um satte 62 Prozent an. Das Suchvolumen gilt als Indikator für die Buchungszahlen. Die beliebtesten Destinationen waren das Tessin, das Ober- und Unterengadin sowie die Lenzerheide. Dies führte dazu, dass vereinzelte Regionen ausverkauft waren. «Ausgebuchte Regionen gab es in der Schweiz bisher nur im Winter zu Weihnachten/Neujahr bzw. in den Sportferien. Dass ein solcher Peak auch im Sommer stattfindet, ist neu», freut sich Marcel Meek. Gestiegen sind auch die durchschnittlichen Ausgaben pro Buchung. Im 2022 geben die Gäste durchschnittlich 1'223.00 Schweizer Franken aus, im 2019 waren es noch 1'105 Schweizer Franken. 

Kurzfristige Buchungen danke Hitze

Die Buchungsvorlaufzeit in diesem Sommer verkürzte sich verglichen mit dem 2019 von 128 Tagen um über 10 Tage. Zudem reduzierte sich die durchschnittliche Aufenthaltsdauer zwischen Juni und August 2022 von 8.18 Tagen auf 7.88 Tage. Dies ist gemäss Marcel Meek darauf zurückzuführen, dass viele Gäste ihre Ferienobjekte kurzfristig gebucht haben, um der Hitze in den Städten zu entkommen. «Unser Service Team hat eine aussergewöhnlich hohe Anzahl an Anfragen für kurzfristige Buchungen erhalten und die Kunden überdurchschnittlich oft in der Destinationssuche beraten dürfen». 

Zuversichtlicher Ausblick auf den Herbst

Gegenüber dem Rekordherbst 2021 hat das Suchvolumen nur um 3.26 Prozent abgenommen und bewegt sich somit nahezu auf Vorjahresniveau. Verglichen mit dem Jahr 2019, welches als Richtwert für vor der pandemischen Situation gilt, überragt das Suchvolumen mit einem gewaltigen Plus von 60 Prozent, wie es weiter heisst. Neben Ascona-Locarno und Engadin St. Moritz gehört auch die Jungfrau Region neu zu den Top 3 Destinationen. Lediglich 16 Prozent der Ferienobjekte sind Anfangs September in der Jungfrau Region noch verfügbar.

Bemerkenswert sei zudem, dass sich in den Top 10 der meistgesuchten Regionen für den Herbst 2022 mit der Toskana, Sardinien, Südfrankreich, Ligurien und Mallorca gleich fünf internationale Regionen befinden. Die erhöhte Nachfrage nach ausländischen Destinationen zeigt sich über den ganzen Sommer 2022. Gegenüber 2021 stieg der Anteil der Auslandreisen von 7.41Prozent auf 15.79 Prozent und entspricht somit nahezu dem Wert von 2019 mit 16.59 Prozent.