Tourismus

Ein turbulentes und ernüchterndes Weinjahr

Cristina Bürgi – 22. August 2017
Frostschock, Unwetter und Schädlinge sorgen in mehreren Regionen für Ernteeinbussen

Winzer haben es dieses Jahr nicht leicht: Der Frühjahrsfrost hat nicht nur Teile ihrer Reben beschädigt, sondern hat nun weitere Konsequenzen: So wimmelt es in Walliser Rebbergen derzeit von Wildtieren. Aufgrund des Frosts gibt es heuer weniger Früchte und Beeren in den Wäldern als sonst, weshalb Wes- pen, Vögel, Füchse und Dachse sich nun über die Weintrauben hermachen. Für die Winzer bedeutet dies, dass sie sich gute Abschreckmassnahmen überlegen müssen. Auch die Ernte gestaltet sich schwieriger als üblich: So verursachten starke Unwetter im Zürcher Oberland bis zu 100 Prozent Ernte­ausfall. Besonders hart hat es die Zuckerrüben-, Mais-, Sonnen­blumen- und eben auch die Reb­ernte getroffen. Wer durch die entsprechenden Regionen fährt, stösst auf ein ernüchterndes Bild. Immerhin kamen einige Regionen nur mit einem Schrecken davon: Im Bündnerland konnten sich die ­Reben beispielsweise trotz Frost wieder erholen, dank guter Wetterbedingungen. Und im Wallis ist gar mit einer frühzeitigen Ernte zu rechnen: Jene Parzellen, die nicht vom Frost beschädigt wurden, ­haben rund zwei Wochen Vorsprung auf den jährlichen Durchschnitt. So zeichnet sich ab, dass die Winzer bereits in der ersten August­woche mit der Ernte beginnen. Trotz ­einiger Hürden sollen die Trauben dieses Jahr mehrheitlich schön und gesund sein.