Winzer haben es dieses Jahr nicht leicht: Der Frühjahrsfrost hat nicht nur Teile ihrer Reben beschädigt, sondern hat nun weitere Konsequenzen: So wimmelt es in Walliser Rebbergen derzeit von Wildtieren. Aufgrund des Frosts gibt es heuer weniger Früchte und Beeren in den Wäldern als sonst, weshalb Wes- pen, Vögel, Füchse und Dachse sich nun über die Weintrauben hermachen. Für die Winzer bedeutet dies, dass sie sich gute Abschreckmassnahmen überlegen müssen. Auch die Ernte gestaltet sich schwieriger als üblich: So verursachten starke Unwetter im Zürcher Oberland bis zu 100 Prozent Ernteausfall. Besonders hart hat es die Zuckerrüben-, Mais-, Sonnenblumen- und eben auch die Rebernte getroffen. Wer durch die entsprechenden Regionen fährt, stösst auf ein ernüchterndes Bild. Immerhin kamen einige Regionen nur mit einem Schrecken davon: Im Bündnerland konnten sich die Reben beispielsweise trotz Frost wieder erholen, dank guter Wetterbedingungen. Und im Wallis ist gar mit einer frühzeitigen Ernte zu rechnen: Jene Parzellen, die nicht vom Frost beschädigt wurden, haben rund zwei Wochen Vorsprung auf den jährlichen Durchschnitt. So zeichnet sich ab, dass die Winzer bereits in der ersten Augustwoche mit der Ernte beginnen. Trotz einiger Hürden sollen die Trauben dieses Jahr mehrheitlich schön und gesund sein.
Tourismus
Ein turbulentes und ernüchterndes Weinjahr
Cristina Bürgi – 22. August 2017
Frostschock, Unwetter und Schädlinge sorgen in mehreren Regionen für Ernteeinbussen