Diese drei Bahnen sind im Rennen um den Swiss Mountain Award

Oliver Borner – 15. Februar 2023
Die Jury der Seilbahnen Schweiz hat drei Projekte für die Auszeichnung Swiss Mountain Award ernannt – eingereicht wurden sie von den Stoosbahnen, den Zermatt Bergbahnen und den Bergbahnen Hohsaas.

Seilbahnen Schweiz hat für den Swiss Mountain Award wiederum zahlreiche Bewerbungen erhalten. Die Jury hat insgesamt drei Projekte, eingereicht von den Stoosbahnen AG, den Zermatt Bergbahnen AG und den Bergbahnen Hohsaas AG, für die Auszeichnung nominiert. Der Gewinner wird an der Branchentagung Forum Seilbahnen Schweiz am 19. Oktober 2023 in Davos verkündet.

Der Swiss Mountain Award ist ein nationaler Anerkennungspreis von Seilbahnen Schweiz (SBS) für herausragende Leistungen in der schweizerischen Seilbahnbranche und wird in diesem Jahr bereits zum zehnten Mal verliehen. Mit der öffentlichen Preisausschreibung werden Leistungen oder Projekte mit positiver Signalwirkung honoriert.

Das Preisgeld in Höhe von 10'000 Franken wird wiederum durch die Firma Sisag AG gestiftet. Die Jury setzt sich zusammen aus acht Fachleuten aus den Bereichen Bergbahnen, Tourismus, Wirtschaft und Forschung.

Heizenergie von der Stoosbahn zur Stoos-Lodge, Stoosbahnen AG, Schwyz

Dank der Rekuperation der talwärts fahrenden Standseilbahn sowie der Abwärme des Antriebs erzeugt die Stoosbahn Strom und kann diesen an die nahegelegene Stoos-Lodge weitergeben. Durch die Beheizung durch rekuperierte Energie spart die Stoos-Lodge, welche in der Wintersaison 2022 mit 100 Zimmern eröffnet wurde, jährlich 70 Prozent an Heizenergie.

Zudem werden das Betriebsgebäude der Bahn sowie der Shop beheizt. Das Projekt beeindruckte die Jury durch seine Nachhaltigkeit und Energieeffizienz.

Matterhorn Alpine Crossing, Zermatt Bergbahnen AG, Wallis

Eine lang gehegte Vision wird mit Matterhorn Alpine Crossing in diesem Sommer Realität: Die durchgehende, ganzjährige Verbindung zwischen dem schweizerischen Zermatt und dem in Italien gelegene Cervinia. Der Zusammenschluss ermöglicht neue Reiserrouten mit der höchstgelegenen Alpenüberquerung für internationale Gäste durch eine komfortable Seilbahn.

Die Reise mit spektakulärem Matterhornblick bedeutet für beide Destinationen eine grosse Wertsteigerung. Die ökologische Nachhaltigkeit dank Produktion von Energie mittels Photovoltaik-Anlagen auf fast 4000 m ü. M., die Schaffung von wichtigen ganzjährigen Arbeitsplätzen und der gestärkte soziale Austausch in den Grenzregionen, bewegte die Jury zur Nomination von Matterhorn Alpine Crossing.

SyBaB® - Seilbahnstation ohne Personal, Bergbahnen Hohsaas AG, Wallis

Die Bergbahnen Hohsaas haben die Entwicklungen der Digitalisierung genutzt und betreiben dank dem Einsatz von SyBaB® eine Bergstation nun ohne permanente Mitarbeiteranwesenheit. Um eine sichere Betreibung zu gewährleisten, überwacht ein Tele-Bahnoperator in der Messwarte der Talstation die Bergstation. Das SyBaB® beinhaltet ein elektronisches Überwachungssystem, ein Gästedetektions- und Informationssystem sowie ein gesichertes Einsteigekonzept.

Dieses System wurde zum ersten Mal Ende 2020 in eine bestehende Bahn implementiert und steigert die Wertschöpfung der Mitarbeitenden. Der Personenfluss auf dem Perron wird kontrolliert und getaktet, was die Unfallgefahr mindert sowie den Komfort und Platz für den Einstieg der Gäste erhöht. Die Jury hat das Projekt für den Swiss Mountain Award nominiert, weil das System auf bestehende Gondelbahnen übertragbar ist und als massgeschneidertes Produkt an bestehende Rahmenbedingungen angepasst und eingesetzt werden kann.

«Die Jury hat sich für die Nomination dieser drei Projekte entschieden, da sie für die Seilbahnbranche nicht nur eine positive Signalwirkung haben, sondern die Leistungen auch ausserhalb der Branche als aussergewöhnlich wahrgenommen wurden», so Berno Stoffel, Direktor SBS und Jurymitglied.