Es sei zwar eine «Schweizer Veranstaltung, aber international», sagte Martin Barth, Präsident des WTFL, an der Eröffnung des Swiss Start-Up Innovation Camps letzthin in Luzern. Zum einen waren etliche interessierte Investoren aus dem Ausland zugegen. Zum anderen haben die Start-ups, die sich präsentierten, zwar ausschliesslich Schweizer Provenienz. Doch da hinter einem Grossteil der Innovationen jeweils Schweizer Hochschulen stehen, finden sich unter den innovativen Jungunternehmern sehr viele Studierende mit internationalem Hintergrund. Die Unterstützung durch den Bund zeigt indes die strategische Richtung: Es gehe letztlich darum, die «Wettbewerbsfähigkeit von KMU zu erhöhen», meinte Alois Zwinggi, Direktor des World Economic Forum (WEF) und Vize des Innovationsrates beim Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO). Hinsichtlich der KMU interessiere dabei vor allem die Wachstumsbranche Tourismus, führte Zwinggi aus: «Diese Industrie braucht unsere Unterstützung.» Eric Jakob, Leiter der Standortförderung beim SECO und Mitglied der Jury, erklärte das Engagement seinerseits auch mit der neuen Tourismusstrategie des Bundes. Sie habe einen «starken Bezug zu Innovation und Unternehmertum».
Martin Barth: «Wir müssen die Offenheit haben, das Neue zu ermöglichen.»Das klassische Dilemma und Drama aller Politik und Planung bleibt freilich bestehen: Wirklich klüger ist man immer erst hinterher – niemand kann zurzeit wissen, welche der nominierten 15 Start-ups sich durchsetzen werden und welche nicht. Auch deshalb habe man «versucht, breiter zu gehen», meinte Veranstalter Barth gegenüber GastroJournal: «Wir müssen die Offenheit haben, das Neue zu ermöglichen.» Konkret hiess das in Luzern, dass in fünf Bereichen Jungunternehmen ihre Geschäftsmodelle vorstellten: Gastgewerbe, Destinationen, Wirkung, Mobilität und Transaktion (vgl. unten). In allen Bereichen fielen verschiedene Projekte auf: der Koffer, der sich über Treppen schieben lässt; das Bestell-, Abrechnungs- und Infosystem für Restaurants; der Kasten, der analysiert, was in der Restaurantküche im Kübel landet, um Food Waste zu minimieren; das Tool, das alle Bewertungen eines Betriebes überwacht und automatisch reagiert – um nur ein paar gastgewerbliche Innovationen zu nennen. Die Unternehmen und die Kundschaft werden es zwar letztlich sein, die Erfolg und Misserfolg der Geschäftsmodelle bestimmen werden. Aber diese Modelle brauchen Plattformen wie diese in Luzern. Innovativ ist dabei auch Initiant Martin Barth: Das Welt Tourismus Forum baut in Luzern einen eigentlichen Hub für entsprechende Projekte auf.