«Wir hören aus der Branche immer wieder: keine Zeit!»

Patric Schönberg (34) und Tobias Zimmermann (33) haben die Agentur «UP. Communications» gegründet. «Wir sehen uns als Generalunternehmen. Kommt ein Restaurant auf uns zu, um sich beispielsweise als qualitativ hochstehend und jung zu positionieren, kontaktieren wir Externe wie Fotografen für eine Instagram-Kampagne, je nach gewünschtem Ziel. Wir haben ein breites Netzwerk», erklärt Schönberg, der unter anderem bei der Post, bei MetaDesign und als Leiter Marketing und Kommunikation bei HotellerieSuisse arbeitete und so auf 15 Jahre Engagement in den Bereichen Marketingstrategie, Markenführung und Markenkommunikation zurückblicken kann.

Up Communications spezialisiert sich auf die Entwicklung und das langfristige Wachstum von Marken. «Wir verfolgen einen Ansatz, der auf den drei Stufen Verstehen, Entwickeln und Umsetzen basiert», meint Zimmermann.  Der gelernte Schreiner verfügt über mehr als zehn Jahre Agenturerfahrung und ist Absolvent des CAS-Markenmanagements.

Mit dem Startschuss von Up Communications findet ein Prozess sein Ende, welcher für die Jungunternehmer während der Coronapandemie begonnen hat. Schönberg, damals bei HotellerieSuisse, und Zimmermann als Senior Brand Consultant bei Aroma, haben mit «UP.» im April 2021 ein digitales Magazin lanciert. Aus dieser Idee sind bald Projekte in der Markenkommunikation mit Marken wie der Emmi-Tochter «Chäsbueb oder dem einstigen Swisscom Spin-Off Asport entstanden.

«Was Betriebe nicht selbst stemmen können, sollten sie genügend früh extern geben»
Er höre von den Betrieben in der Branche immer wieder, sie hätten keine Zeit für Kommunikation und der Positionierung von Marken. Das sei aber fatal: «Hotels werden immer weniger aufgrund der Sterne gewählt. Es ist die Marke, die für die Entscheidung sorgt», sagt Schönberg und rät: «Was Betriebe nicht selbst stemmen können, sollten sie genügend früh extern geben. Das kommt günstiger und besser.» Tendenziell stehe bei Up Communications die Branche im Vordergrund. Das zeigt ein Blick auf die aktuelle Kundenliste: Blaser Café schafft mit der neuen Agentur eine Jubiläumskampagne aus. Aber auch das Energieunternehmen BKW hat mit Up Communications ein Konzept für Markenauftritt realisiert, die junge Mitte Schweiz Kernwerte und einen visuellen Auftritt in den sozialen Medien erarbeitet.

Was kostet die Agenturleistung für Hotels und Restaurants? Die Budgets können von 5000 bis 200 000 Franken reichen. Schönberg macht ein Beispiel: «Wenn sich das Rössli in Oberhofen als Schweizer Qualitätsbeiz positionieren will, helfen wir gerne mit entsprechenden Massnahmen auf allen Kanälen aus.» Wichtig sei für das Gastgewerbe, dass es die Kommunikation und den Auftritt ganzheitlich betrachtet. Der Jungunternehmer vergleicht: «Wer einen super coolen Instagram-Auftritt hat, aber im Restaurant mit plastifizierten Speisekarten arbeitet, hat kein stringentes Konzept.» Restaurants würden argumentieren, entscheidend sei vor allem die Qualität des Essens. «Qualität darf ich als Kunde erwarten. Die Markenbildung wird aber immer wichtiger. Und das fängt bereits bei Google Maps an.»

In einer vielschichtigeren und komplexeren Marketing- und Kommunikationswelt sei es entscheidend, dass Kunden über einen zentralen Ansprechpartner für Anliegen in der Markenentwicklung und -kommunikation verfügen, sind Schönberg und Zimmermann überzeugt. «Im Wirtschaftsraum Bern gibt es Platz für eine Agentur, die gemeinsam mit ihren Kunden strategisches Markenwachstum anstrebt», glaubt Zimmermann.