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Michèle Meier ist Köchin des Jahres

Benny Epstein – 16. November 2020
Entdeckungen, Aufsteiger, etc.: Die weiteren Auszeichnungen im Gault Millau 2021.

Michèle Meier ist Köchin des Jahres
Der Gault Millau zeichnet im Guide 2021 auch eine Köchin des Jahres aus: Michèle Meier vom Restaurant Lucide im KKL Luzern. Eine Überraschung für viele, wohl auch für die junge, stille Köchin selbst; Meier ist selbst in Luzern noch wenig bekannt. Das wird sich ändern, ist der Gastroführer sicher: Ihre leidenschaftliche Küche lohnt den Besuch, ehrt ihren vor ein paar Monaten verstorbenen Lehrmeister Nik Gygax und verdient mehr Scheinwerferlicht. Neues Rating: 16 Punkte. Der Klub der 19-Punkte-Chefs wird kleiner
Jetzt sind es nur noch sieben: Andreas Caminada (Fürstenau GR), Philippe Chevrier (Satigny GE), Franck Giovannini (Crissier VD), Tanja Grandits (Basel), Peter Knogl (Basel), Heiko Nieder (Zürich), Bernard & Guy Ravet (Vufflens-le-Château VD) haben ihr 19-Punkte-Spitzenrating bestätigt. Didier de Courten aus Sierre verabschiedet sich Ende Jahr nach 15 Jahren von der Spitzenliga und entwickelt sein Brasseriekonzept neu. Desbraux, Arnold, Rösch: die drei Aufsteiger des Jahres
In der Maison Wenger im kleinen jurassischen Dorf Le Noirmont ist Jérémy Desbraux längst kein Geheimtipp mehr. Er zeigt, was er als Sous-chef bei Franck Giovannini in Crissier gelernt hat, entwickelt seine eigene Handschrift und versteht es, auch an abgelegener Adresse ein hervorragendes Team um sich zu scharen. Neu verleiht ihm Gault Millau 18 Punkte. In Bern steigt Markus Arnold in die 17-Punkte-Liga auf. Dieses Rating hatte er schon mal, 2012 im Meridiano in Bern. Jetzt meldet er sich in der Steinhalle mit einer unbekümmert-jugendlichen, aber hervorragenden Küche zurück. Aufsteiger in Zürich: Sebastian Rösch vom Mesa (neu 17 Punkte). Ein sehr begabter und zeitgemässer Chef, der auch die besonderen Herausforderungen der veganen Küche souverän annimmt. Jugend kocht – vier begeisternde «Entdeckungen des Jahres»
In Rickenbach/SZ war die Überraschung besonders gross: Ein junges Team um Dominik Hartmann (Magdalena) kocht modern und frech wie in einer grossen Stadt. Dafür gibt es 15 Punkte. In Zürich haben die Freunde der veganen Küche einen neuen Liebling: Powerfrau und Caminada-Schülerin Zineb «Zizi» Hattab im Restaurant Kle (14 Punkte). Franck Pelux, in Frankreich dank der TV-Sendung «Top Chef» ein Star, ist im Lausanne Palace der Nachfolger von Legende Edgard Bovier und startet mit 16 Punkten. Die Entdeckung in Lugano: Der weit gereiste sizilianische Chef Luca Bellanca im Restaurant Meta erhält 15 Punkte für seine verblüffende Weltküche. Neu: der Gastgeber des Jahres
Dieser Titel wird erstmals vergeben und geht an einen Meister seines Fachs: Sergio Bassi, eleganter Maître und leidenschaftlicher Sommelier im Castello del Sole in Ascona. Sommelier des Jahres ist Lisa Bader, die mit ihrem Chef Heiko Nieder im The Restaurant im Dolder Grand in Zürich stundenlang nach dem bestmöglichen Pairing forscht und trotz ihres jugendlichen Alters über ein enormes Weinwissen verfügt. Den Patissier des Jahres ist Christophe Loeffel in Stéphane Décotterds Restaurant Pont de Brent ob Montreux. 830 Restaurants, 90 Hotels und die 150 besten Winzer
Covid-19 prägt das Jahr. Viele Restaurants leiden schwer, einige vermelden trotz allem volles Haus und Rekordergebnisse. Oder in Gault-Millau-Zahlen: 830 Restaurants sind gelistet, 83 wurden neu entdeckt, 80 Köche kriegen einen Punkt mehr, 30 Köche geben einen ab. Im Guide werden die 150 besten Schweizer Winzer vorgestellt und 90 Hotels für Gourmets empfohlen.