Jungunternehmerin aus dem Bergell gewinnt Stipendium

Oliver Borner – 10. November 2021
Alice Huber vom Garni Bar Post in Castasegna GR erhält das erste von Cuisine sans frontières ausgestellte Stipendium.

Cuisine sans frontières (Csf) hat mit dem Projekt «Stamm:Tisch» dieses Jahr erstmals eine Ausschreibung zur Unterstützung innovativer Gastronomiebetriebe in peripheren Gebieten der Schweiz lanciert. Aus der ganzen Schweiz bewarben sich zahlreiche Gastrobetriebe für das in Aussicht gestellte Stipendium. Vergangene Woche erkor die Jury den ersten Sieger: Es handelt sich um das Garni Bar Post in Castasegna GR im Bergell. Gastgeberin Alice Huber führt den Betrieb seit Frühling 2021 und sei damit Gastgeberin des wohl periphersten Gasthauses der Schweiz, wie Csf in einer Mitteilung schreibt. Das «Garni Bar Post» ist sechs Tage die Woche geöffnet und bilde damit einen verlässlichen sozialen Treffpunkt für die Dorfbevölkerung ebenso wie für Durchreisende und Gäste.

Das Stipendium sichert dem Betrieb in den nächsten drei Jahren finanzielle Unterstützung in Höhe von 30'000 Franken pro Jahr zu. Daneben erhält Huber ein Coaching durch Expertinnen und Experten aus dem Netzwerk von Cuisine sans frontières und Zugang zum Csf-Netzwerk.

Ein wichtiger sozialer Treffpunkt an besonderer Lage

«In einer konjunkturschwachen Schweizer Gegend eine Beiz ohne Defizit zu betreiben, war schon vor Covid-19 eine Herausforderung. Die Pandemie hat diese Situation zusätzlich verschlimmert. Dabei ist die Beiz für eine Gemeinde ein zentraler Ort, ein wichtiger Kitt, den es zu erhalten gibt. Darum haben wir dieses Stipendium lanciert», erklärt Martin Roth, Präsident Cuisine sans frontières, die Verleihung des Preises an Alice Huber.

Auch Martin Hofer und Johannes Senn, Stipendiumsstifter und Mitentwickler des Projekts, begrüssen die Verleihung des Preises an Alice Huber: «Als Jungunternehmerin im Bergell beweist sie Mut. Zugleich hat sie in den vergangenen Monaten aufgezeigt, dass ihr Angebot auf Interesse stösst und uns überzeugt mit ihrem Plan, wie sie das Garni weiterentwickeln will.»

Der fünfköpfigen Jury gehörten Elif Oskan, Gastronomin, Köchin und Inhaberin der Restaurants Gül und Rosi in Zürich; Martin Volkart, Unternehmens- und Projektentwickler in Hotellerie und Gastronomie, Eigentümer Volkartundrichard AG; Martin Hofer, Architekt, Immobilienexperte sowie Gründungspartner Wüest Partner AG; Johannes Senn, Ökonom, Immobilienexperte und Geschäftsführer Senn Resources AG, sowie Martin Roth, Präsident Cuisine sans frontières an.