«Ich möchte dieses Haus mit Leben füllen und den Gästen ein Erlebnis bieten»

Oliver Borner – 20. Januar 2022
Radiomoderator Lukie Wyniger übernimmt die Leitung des «Waldhaus beider Basel» in Muttenz/Birsfelden BL. Im Interview mit dem GastroJournal spricht er darüber, wie es zum Engagement kam und was er vom Radio in die Hotellerie mitnimmt.

Lukie Wyniger, Sie werden neuer Geschäftsführer des «Waldhaus beider Basel» in Muttenz/Birsfelden BL. Wie kam es zu diesem Angebot?
Lukie Wyniger: Lustigerweise ist die ganze Sache ein wenig auf meinen eigenen Mist gewachsen. Ich hatte mal die Aufgabe, Gäste eines Musikevents im Waldhaus unterzubringen. Dabei erfuhr ich, dass der damalige Pächter in Rente geht. Da ich mit meinem Bruder zusammen schon seit vielen Jahren den Plan hegte, irgendwann mal ein Lokal zu führen, war das eine hervorragende Gelegenheit.

Die Zustimmung des Bruders für das Projekt hatten Sie demnach von Beginn weg.
Nicht ganz. Er war zu Beginn ein wenig skeptisch. Schliesslich habe ich im Bereich Gastronomie und Hotellerie kaum Erfahrung, womit mein Unterfangen möglicherweise ein wenig zu ambitioniert war. Je länger wir aber über die Sache gesprochen haben, desto mehr gefiel auch ihm die Idee. Ich musste aber durchaus Überzeugungsarbeit leisten.

Umso schöner, dass es geklappt hat. Was macht das Waldhaus für Sie so besonders?
Für mich hat dieser Ort so vieles, was mir gefällt. Die unmittelbare Nähe zum Rhein und der Wald rundherum machen den Ort für mich einzigartig und besonders. Zudem weckt das Haus und die Umgebung Erinnerungen an Familienausflüge und spezielle Momente aus meiner Kindheit.

Und jetzt werden Sie nach dem Umbau und der Neueröffnung des Waldhaus Geschäftsführer. Wo sehen Sie die grösste Herausforderung für sich selbst?
Wie bereits angetönt, verfüge ich über kaum Erfahrung in der Gastronomie- und Hotelleriebranche. Es gilt für mich also, mir dieses Know-how in den nächsten Monaten anzueignen. Dabei wird mich mein Bruder unterstützen. Weiter wird sich sicherlich die Beziehung zu meinem Bruder ein wenig verändern. Zur reinen familiären Beziehung kommt nun eine geschäftliche Komponente dazu, was zu Beginn eine Herausforderung sein wird. Ich bin aber guten Mutes, dass wir das zusammen schaffen werden.

Die Position als Chef eines Gastro- und Hotelbetriebs dürfte eine zusätzliche Herausforderung sein.
Sicher. Dennoch sind Leitungspositionen für mich nichts Neues. Ich durfte bereits beim Radio und verschiedenen Labels als führende Kraft meine Ideen einbringen und Personen leiten. Ich bin allerdings kein Fan von Hierarchien. Ich versuche vielmehr, ein Partner für meine Mitarbeitenden zu sein und Synergien zu nutzen.

Sie haben sich in den vergangenen Jahrzehnten durch Ihre Tätigkeit am Radio und bei Musiklabels einen Namen gemacht. Was können Sie daraus für Ihre künftige Tätigkeit mitnehmen?
Ich denke, meine Kommunikationsfähigkeit, die ich durch meine Tätigkeit beim Radio erwerben konnte, wird für mich und das Haus ein grosses Plus sein. Durch die Verbundenheit zur Musikbranche habe zudem ich auch schon viele musikalische Ideen, welche ins Haus einfliessen könnten. Inwiefern diese Ideen umgesetzt werden, wird sich noch zeigen.

Grundsätzlich soll sich am Konzept des Waldhaus aber nichts ändern.
Das ist richtig. Das heisst allerdings nicht, dass alles wieder so sein wird, wie es zuvor war. Mit dem Umbau und meinen Ideen will ich meinen Beitrag dazu leisten, dass das Waldhaus wieder ein Bijou wird, welches auch eine junge Generation anspricht. Dazu soll auch das neue Team beitragen, das hoffentlich auch junge Menschen beinhalten wird.

Ab April werden Sie zur Winiger Gruppe Ihres Bruders stossen und sich bis Ende Jahr dann komplett Ihrer neuen Stelle widmen. Worauf freuen Sie sich am meisten?
Auf die Begegnungen mit den Gästen. Das Waldhaus geniesst in der Bevölkerung eine hohes Ansehen. Dementsprechend war die Euphorie gross, als bekannt wurde, dass jemand das Haus weiterführen wird. Dass ich ein Teil davon sein darf, ist für mich grossartig. Ich möchte dieses Haus mit Leben füllen und den Gästen ein Erlebnis bieten.