People

Ale Mordasini: «Der Frust ist immer noch da»

– 07. Oktober 2021
Beim Weltfinale des Bocuse d'Or wurde Ale Mordasini Achter. Der Schweizer Kandidat blickt auf den Wettbewerb zurück.

Ale Mordasini, eine Woche ist es nun her seit dem Weltfinale des Bocuse d’Or. Sie wurden Achter und zeigten sich schwer enttäuscht. Wie blicken Sie heute auf das Resultat zurück?
Ale Mordasini: Es ist nicht mehr ganz so schlimm wie direkt nach der Rangverkündung und in den darauffolgenden Tagen. Der Frust ist aber immer noch da.

Weshalb?
Mit unserer Leistung bin ich eigentlich sehr zufrieden. Wir haben bei der Vorbereitung viele gute, richtige Entscheidungen getroffen und in Lyon gute Arbeit geleistet. Ein paar Kleinigkeiten könnte man immer besser machen, klar. Aber wir haben uns sehr gut gefühlt und waren überzeugt davon, weiter vorne klassiert zu werden.

Haben Sie eine Erklärung dafür, dass es dennoch der achte Rang wurde?
Nein, noch nicht. Wir werden in den kommenden Tagen mit dem Team zurückblicken und analysieren. Ich denke aber nicht, dass wir uns vor anderen, vor uns klassierten Kandidaten verstecken mussten. Und dass der Franzose gewann, überraschte mich sehr.

Es sind waren doch wieder die üblichen Verdächtigen, die die Spitzenplätze belegten.
Ja, hinter Frankreich folgten fünf Skandinavier und dann Estland. Und erst dahinter wir.

Zweifeln Sie an der Aufrichtigkeit der Jury?
Das will ich so nicht sagen. Aber irgendwann muss die Schweiz einfach für ihre stetige, gute Arbeit honoriert werden. Mario Garcia schaffte es beim letzten Mal immerhin auf den fünften Platz. Platz acht ist ein Rückschritt.

Sie gehen hart ins Gericht mit sich.
Ich habe mit meinem Team fast drei Jahre auf diesen Wettbewerb hingearbeitet und jetzt stehe ich mit leeren Händen da. Es tut mir für all jene leid, die mich während dieser langen Zeit unterstützen. Auch für die Sponsoren, die trotz der Verzögerung durch die Pandemie nicht absprangen.

Ein Highlight gab es dennoch: Manuel Hofer erhielt die Trophäe für den besten Commis des Events.
Für ihn freue ich mich sehr. Er hat sich diesen Preis verdient. Er hat so viel geleistet.

Was raten sie künftigen Schweizer Kandidaten?
Kämpfen, Gas geben, ans Grosse glauben. Unser Team wird dem nächsten Kandidaten auf Wunsch mit gutem Rat zur Verfügung stehen.

Und wie geht es für Sie weiter?
Zum Glück bin ich schon wieder voll im Alltag als Küchenchef in der Krone Regensberg drin. Das fing mich auf und lenkte mich ab. Ich denke, ich werde der Geschichte eines Tages auch viel Positives abgewinnen.