Hotellerie
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Die Arbeit des schweizweit ersten Hospitality Managers

Christine Bachmann – 27. Oktober 2016
Seit Januar 2016 existiert im Kanton Tessin die Funktion eines Hospitality Managers. Was Hoteliers davon halten und wie sie dieses Angebot für sich nutzen: nachgefragt.

«Der Hospitality Manager ist bereits viel unterwegs. Das ist ein gutes Zeichen», konstatierte diesen Mai Präsident Aldo Rampazzi von der Agenzia turistica ticinese SA (ATT). Nun, gut fünf Monate nach dieser Äusserung und zehn Monate nach Einführung des schweizweit ersten Hospitality Managers (HM) zeigt sich, dass diese Tendenz anhält, gar steigt. Emanuele Patellis Arbeit ist rege gefragt. Aufmerksam auf den HM sind die meisten Tessiner Hoteliers nach einem Mailing von Ticino Turismo geworden sowie «infolge des Medienechos, das sehr gross war», wie die Marketing-Verantwortliche Gloria Spagnoli vom Hotel Belvedere in Locarno mitteilt. «Einmal verstanden, wofür er da ist, hatten wir viele konkrete Fragen und Anregungen – so kamen wir in Kontakt mit Emanuele Patelli.» Die Zusammenarbeit mit dem HM beschreiben die befragten Gastgeber allesamt als «interessant», «informativ» und «hilfreich». «Patelli hat eine grosse Erfahrung im Online-Marketing, in den Bereichen Trends und Tendenzen, Verkaufsstrategien sowie im Revenue-Management», hält Gastgeberin Manuela Fadani-Eidenberger vom Hotel Pestalozzi Lugano fest. Wissen, das auch Gastgeber Andreas Iseli vom Tresa Bay Hotel in Ponte Tresa bei Lugano estimierte und für sich genutzt hat: «In einem einzigen Gespräch hat Patelli uns konkrete Tipps für den Alltag aufgezeigt. Da wir uns beim Treffen vor allem auf die heutigen Vertriebskanäle konzentriert haben, konnten wir dahingehend einen mittel-kurzfristigen Interventionsplan besprechen.» Als wichtigen «Türöffner» für die Kommunikation mit den Institutionen sieht Gloria Spagnoli die Arbeit des HM. «Zudem hilft uns die Zusammenarbeit mit Patelli, am Ball zu bleiben.» Etwas, das gerade für ein 125-jähriges Traditionshaus wie das Belvedere sehr wichtig sei. «Denn wer stehen bleibt, hat in der digitalen Welt bereits verloren.» Heute gehe es darum, neue Trends zu entdecken und vorauszusehen. Weiter schätzt Spagnoli, dass Patelli auch immer wieder die Synergien zwischen den Hoteliers pflegt undWeiterbildungskurse organisiert, vor allem in den Bereichen Revenue Management und Dynamic Pricing, welche für die Gastgeber der ganzen Destination sehr wichtig seien. Den HM weiterempfehlen an ihre Kollegen würde auch Gastgeberin Manuela Fadani-Eidenberger: «Den grössten Vorteil an einer Zusammenarbeit mit dem HM sehe ich in der Zeitersparnis.» Oftmals sei es gerade für kleinere Hotel-Betriebe sehr mühsam, die richtigen Kontakte zu finden, beispielsweise wenn es darum gehe, eine neue Homepage zu gestalten, Online-Marketing-Support zu erhalten et cetera, weil es mittlerweile jede Menge Anbieter gebe. «Mit dem HM konnten wir direkt die entsprechenden Personen und Firmen kontaktieren und Pläne in relativ kurzer Zeit in die Tat umsetzen.» Kaum im Tessin eingeführt und einigermassen etabliert ist Gastgeber Andreas Iseli bereits davon überzeugt, dass der HM eine konstante Funktion bleiben sollte. Eine, welche die Branche über ihre Möglichkeiten informiert und konkrete Unterstützung bei grösseren Projekten bietet, die Investitionen auslösen: «Denn eine Person, die weiss wie, wo und mit wem man Kontakt aufnehmen muss, ist eine konkrete und grosse Hilfe für uns.» So ist letztlich wenig verwunderlich, dass die Tessiner Hoteliers die Einführung eines HM auch anderen Kantonen empfehlen würden: «Eine solche Funktion ist nicht nur spezifisch für das Tessin interessant und hilfreich. Alle Kantone könnten von einer solchen Funktion profitieren», meint Gastgeber Andreas Iseli, und Gastgeberin Manuela Fadani-Eidenberger führt weiter aus: «Ich bin überzeugt, dass dieses Projekt mit dem HM auch in der ganzen Schweiz Erfolg haben kann. Denn die Zusammenarbeit kommt den Anbietern der gesamten Hotellerie zu Gute und trägt dazu bei, dass deren Qualität und Professionalität konkret verbessert wird.» Etwas, das letztlich auch zu einem positiven Image des Schweizer Tourismus führe.