Ständerat bremst bei neuen Titeln wie Professional Master

Redaktion/sda – 07. März 2023
Der Ständerat will einstweilen nichts von neuen Titeln wie Professional Master und Professional Bachelor in der höheren Berufsbildung wissen. Er hat einen Vorstoss des Berner SP-Nationalrats Matthias Aebischer, der die gesetzliche Verankerung dieser Titel fordert, abgelehnt.

In der kleinen Kammer schwangen am Montag jene Ständeratsmitglieder obenaus, welche die Auffassung vertraten, der Vorstoss schaffe mehr Probleme als er Lösungen anbiete. Es sei unklar, ob beispielsweise ein Zimmermann bessere Chancen habe, wenn er sich Professional Bachelor nennen könne.

Die Schweizer Berufsbildung sei international so gut und anerkannt, dass nicht die Schweiz sich dem Ausland anpassen müsse, sondern umgekehrt, hiess es auch. Mit 19 zu 16 Stimmen bei 6 Enthaltungen lehnte der Ständerat den Vorstoss ab, den seine vorberatende Kommission noch mit 12 zu 0 Stimmen bei einer Enthaltung zur Annahme empfohlen hatte.

Aebischer hatte argumentiert, wie in Deutschland sollten künftig auch in der Schweiz Personen mit einer abgeschlossenen höheren Berufsbildung den Titel Professional Bachelor oder Professional Master führen können. Wenn die Schweiz keine solchen Titel kenne, schmälere das die Anstellungsschancen im In- und Ausland.

Das Berufsbildungsgesetz sei entsprechend zu ändern, so Aebischer. Der Nationalrat stimmte dem Vorstoss im März 2022 zu.

Im Ständerat verwies am Montag der Sprecher der vorberatenden Kommission, Benedikt Würth (Mitte/SG), auf eine bereits laufende Überprüfung der höheren Berufsbildung durch den Bund.

Mit Blick auf diese Arbeiten gelte es nun, ein Zeichen zu setzen zugunsten der Einführung der Titel Professional Bachelor und Professional Master. Das Profil der höheren Berufsbildung werde durch neue Titel nicht verändert, so Würth.

Bundesrat Guy Parmelin warb für ein Nein zum Vorstoss. Bereits im Sommer werde die Verwaltung einen Bericht zu diesem Thema vorlegen. Es sei sinnvoll, dieses Papier abzuwarten.

HotellerieSuisse setzte sich für Motion ein

Der Entscheid ist unter anderem ein Rückschlag für die Hotelleriebranche. Der Branchenverband HotellerieSuisse setzte sich aktiv für die Motion ein. Diese Bezeichnungen hätten klar gemacht, dass es sich bei Abschlüssen von Absolventinnen und Absolventen der höheren Berufsbildung um Abschlüsse der Tertiärstufe handelt.