Frankenstärke trifft die Hotellerie kaum

Redaktion/sda – 15. August 2022
Trotz des sehr starken Frankens steigt die Wettbewerbsfähigkeit der Schweizer Hotels derzeit laut Branchen-Präsident Andreas Züllig. Grund dafür sei die hohe Inflation, mit der die ausländische Konkurrenz zu kämpfen habe. Die Lage nach Corona sei über Erwarten gut.

Der starke Franken mache ihm kein Bauchweh, sagte der Hotelleriesuisse-Präsident in der «Samstagsrundschau»von Schweizer Radio SRF. «Unsere Wettbewerbsfähigkeit steigt insgesamt.»

Die Schweizer Hotellerie habe einen sehr guten Sommer hinter sich. Der Schub sei enorm. Die Erholung nach Corona sei stärker und schneller als erhofft. «Wir sind schon fast wieder auf dem Niveau des Rekordjahres 2019.» Er selber habe 2021 in seinem eigenen Viersterne-Betrieb auf der Lenzerheide das zweitbeste Geschäftsjahr überhaupt erzielt.

Energieknappheit sorgt für Sorgenfalten

Schon eher Sorgen macht sich Züllig im Hinblick auf eine mögliche Energieknappheit im kommenden Winter. «Wenn man Bergbahnen und Wellnessanlagen abstellt, dann hätten wir ein gröberes Problem.» Er hätte vom Bund deshalb lieber Vorgaben mit Reduktionszielen von fünf oder zehn Prozent für die Branche.

Erreichen könnte man diese in den einzelnen Betrieben etwa mit der Kürzung der Betriebszeiten der Saunen und der Umrüstung der Beleuchtung auf LED. Auf der Webseite des Verbandes habe man zudem Tipps für die Sensibilisierung der Mitglieder aufgeschaltet.

Kein Personal aus dem Ausland

Zum Thema Personalmangel sagte Züllig, im Moment sei es illusorisch, die Leute im Ausland abzuwerben, weil auch die dortige Konkurrenz mit dem gleichen Problem kämpfe. Die Schweizer Hotellerie müsse mit Aus- und Weiterbildungsprogrammen selber dafür besorgt sein, dass sich diese Lücke zumindest zum Teil wieder schliessen lasse.

Das Interesse sei nämlich durchaus vorhanden, wie etwa das Programm für Quereinsteiger in Zürich zeige. 500 Personen hätten sich dafür interessiert, 150 hätten sich schliesslich für die 30 Arbeitsplätze beworben. Der Ansatz soll nun in der ganzen Schweiz umgesetzt werden. «Das ist eine Chance für unsere Branche», so Züllig.