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Die Grand Dame wachgeküsst

Natalie Schluep – 16. Juli 2019
Nach einer fünfmonatigen Renovationsphase und 45 Millionen Franken verbautem Budget erscheint die «Grand Dame», der Quellenhof des Grand Resort Bad Ragaz, nun zum 150. Geburtstag in neuem Glanz.

«Heute geht die Sonne auf, unser Juwel wird 150 Jahre alt», verkündete Wolfgang Werlé, Verwaltungsratspräsident des Grand Resorts Bad Ragaz. Für General Manager Marco R. Zanolari ist die Neueröffnung ein Nachhausekommen, nachdem er lange in unterschiedlichen Positionen im Ausland gearbeitet hat. «Küssen wir die Grand Dame wach!» Mit diesen Worten wurde das Jubiläum des Grand Hotel Quellenhof in Bad Ragaz SG eingeläutet. CEO Patrick Vogler beschreibt die fünfmonatige Umbauphase als Spagat zwischen Baustelle und Hotelbetrieb. Beim Planungsstart vor zwei Jahren war man sich einig, dass der Quellenhof um eine Klimaanlage für zwölf Millionen Franken erweitert werden soll. Unter anderem wegen der immer grösser werdenden internationalen Konkurrenz entschied man sich im Verwaltungsrat für den Kredit von 45 Millionen Franken und das Gesamtdesignkonzept des Innenarchitekten Claudio Carbone. Es verbindet die Tradition des Grand Hotels mit der Moderne. Die Gäste sollen genügend Raum erhalten, um während dem Aufenthalt zur Ruhe zu kommen. Das ist laut Zanolari typisch für die Grand-Hotellerie. «Unser Ziel sind die Begegnungen der Leute aus verschiedenen Segmenten.» Wasser als Markenzeichen
Schwerpunkt des neuen Konzeptes ist die Inszenierung der Geschichte des Hauses und des Thermalwassers. Die Entdeckung des 36,5 Grad warmen Thermalwassers vor 777 Jahren in der Taminaschlucht war der Anfang der Geschichte von Bad Ragaz. Drei neue Thermalwasserbrunnen sollen die Verbindung mit dem Thermalwasser deutlich machen. Neben dem Wasser als DNA von Bad Ragaz setzt der Quellenhof auf Blumen. Die Floristikabteilung wurde aus dem Keller ins Erdgeschoss versetzt, um mehr mit den Gästen zu interagieren und Transparenz zu schaffen. Kulinarische Erneuerungen
Der Quellenhof besitzt insgesamt acht Restaurants mit einem Total von 43 GaultMillau-Punkten und einem Michelin-Stern. Mit dem kulinarischen Direktor Sven Wassmer haben nicht nur zwei neue Restaurants Platz gefunden, sondern auch das Konzept hat eine neue Richtung eingeschlagen. Die sogenannte «Health and Lifestyle Kitchen» soll den Gästen ausgewogene Speisen servieren, ohne den Geschmack zu vernachlässigen. Zum langjährigen Küchenchef Renato Wüst ist neben Wassmer auch Sebastian Tietz neu hinzugekommen. Im Eingangsbereich findet sich neben der Rezeption neu auch der gläserne Weinkeller mit rund 4000 Weinflaschen. «Der Weingenuss soll weniger kompliziert sein», so Sommelier Amanda Wassmer-Bulgin. Dazu stehen dem Gast nun für die diversen Weinarten einzelne Karten zur Verfügung. Renovierte Suiten
Durch die Umstrukturierung der Hotelzimmer entstand eine 270 Quadratmeter grosse King-Suite, deren Möbel von Claudio Carbone entworfen wurden und massangefertigt sind. Die Junior-Suite ist im Quellenhof das Standardzimmer. Auf deren Teppichböden wurde entweder das Element des Wassers oder der Sonne aufgenommen. Insgesamt zwei Etagen wurden mit neuem Teppich ausgestattet. In einer weiteren Etage wurde Parkett verlegt, um der Tradition der Holzböden treu zu bleiben. 70 Prozent aller Gäste sind Stammgäste. «Wir müssen den Gästen ein Argument liefern, warum es sich lohnt, auf immer günstiger werdende Flüge zu verzichten und in der Schweiz Ferien zu machen», so Zanolari. Neben ausländischen Stammgästen sollen die Schweizer das «Daily Bread» des Quellenhofs bleiben.