Deutsche Hotelgruppen veröffentlichen Hilferuf per Zeitungsanzeige

Oliver Borner – 21. April 2021
Mit zwei ganzseitigen Zeitungsanzeigen wollen 26 Hotel- und Gastronomieunternehmen, Dehoga und IHA auf die weiterhin dramatische Lage in der Branche aufmerksam machen. Sie weisen auf das «Sonderopfer für die Allgemeinheit» hin und bitten die Politik um Entschädigun­gen.

Nach der Pressekonferenz in der vergangenen Woche, an der Vertreter der grossen deutschen Hotelgesellschaften ihre Kritik an der Corona-Strategie der Politik dargelegten, haben sich nun auf Initiative des Dorint Aufsichtsratsvorsitzenden Dirk Iserlohe 26 Unternehmen des Gastgewerbes zusammengeschlossen und zwei ganzseitige Zeitungsanzeigen in «Welt» und «FAZ» veröffentlicht.

Abgebildet sind die Gesichter von den drei bekannten Köchen Mario Kotaska (links), Johannes King (mitte) und Nelson Müller (rechts). Sie richten ihren Brief direkt an Bundeskanzlerin Angela Merkel sowie an die Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten der 17 deutschen Bundesländer.

Hospitality-Branche am stärksten betroffen

Darin heisst es unter anderem, dass die von Wirtschaftsminister Peter Altmaier erhoffte Erholung der Wirtschaft deutschland- wie weltweit zwar Fahrt aufgenommen habe. Die Pandemie sei allerdings noch voll im Gange und treffe weiterhin die Branchen am härtesten, «die zur Infektionsentwicklung nahezu überhaupt nicht beitragen». Dazu zählen insbesondere die Hotellerie & Gastronomie, welche an dem seit dem 2. November verhängten Lockdown zu zerbrechen drohen.

Gerechte Finanzhilfen

Gleichzeitig üben die Initianten Kritik an den ausbezahlten Finanzhilfen. Man erkenne zwar an, dass die Bundesregierung vielen Unternehmen mit wirksamen Unterstützungen geholfen hat, allerdings müssen die finanziellen Hilfen dem Gleichbehandlungsgrundsatz unterliegen. «Je grösser das Unternehmen, desto grösser die Verluste, aber umso kleiner die aktuellen Förderungen».

Von den Initianten wird daher ein Insolvenzschutz gefordert. «Wir, die dem Standort Deutschland stets treu verbunden sind und ein Sonderopfer für die Allgemeinheit leisten, brauchen die gebotenen Entschädigungen», heisst es.