Gastronomie

Schokolade: Genuss steht an Ostern vermehrt im Vordergrund

Oliver Borner – 01. April 2021
Immer mehr Konsumentinnen und Konsumenten achten beim Kauf von Schokolade auf Produkte mit hoher Qualität. Gerade an Ostern wird der Trend zu hochwertigen Produkten deutlich.

Ostern ohne Schokolade ist wie Weihnachten ohne Geschenke. Egal ob in Form von Schokoladentalern, Schokoladeneiern oder klassischen Schokoladenhasen, kein Produkt wird neben den Ostereiern so stark mit dem Ende der Fastenzeit verbunden wie Schokolade. Zu kaum einer anderen Zeit im Jahr wird so viel Schokolade gekauft und konsumiert wie an Ostern. Und dies, obwohl der Schokoladenkonsum laut Chocosuisse seit Jahren rückläufig ist.

Von diesem fallenden Interesse an der Schokolade ist bei der Aeschbach Chocolatier AG in Root LU nichts zu spüren. «Momentan läuft das Geschäft trotz des beinahe sommerlichen Wetters über den Erwartungen gut», sagt Geschäftsführer Markus Aeschbach auf Anfrage. Anders als noch vor einem Jahr habe die momentane Coronapandemie kaum einen Einfluss auf den Verkauf der Schokolade - zumindest bei den einheimischen Konsumentinnen und Konsumenten. Besonders im Online-Geschäft verzeichne die Firma stark steigende Umsätze.

Qualität statt Masse

Diesen Umstand führt Aeschbach vor allem auf das veränderte Kaufverhalten der Kundschaft zurück. «Die Kundinnen und Kunden kaufen bewusster ein und wollen Genuss erleben», sagt er. In den letzten Jahren habe sich bei den Konsumentinnen und Konsumenten der Trend entwickelt, zunehmend weniger industriell gefertigte Schokolade und dafür mehr handgemachte Schokolade zu kaufen. Damit liessen sich auch die sinkenden Konsumzahlen begründen. Der Kunde kauft qualitativ zwar hochwertigere, dafür aber weniger Schokolade.

Mit Blick auf die beliebtesten Produkte hat sich an Ostern in den letzten Jahren allerdings nichts geändert. «Wie in anderen Jahren auch, sind die klassischen Hasenformen immer gefragt. Dieses Jahr werden auch wieder vermehrt Praliné-Eier gekauft», sagt Aeschbach. Aber auch individuell zusammenstellbare Oster-Boxen seien momentan sehr beliebt und würden vor allem für das Osterhasen-Suchen zu Hause sehr oft gekauft.

Mehr Planbarkeit erwünscht

Trotz des aktuell gutlaufenden Ostergeschäfts zeigen sich auch in der Schokoladenbranche die Spuren der Coronapandemie. Nach dem katastrophalen Jahr 2020 geht es zwar wieder aufwärts, allerdings sind die geschlossenen Gastgewerbebetriebe weiterhin ein grosser Verlust für die Branche. Auch für Markus Aeschbach.

«Jedes Kaffischöggeli oder Praliné auf dem Hotelzimmer, das nicht konsumiert werden kann, fehlt in unserem Umsatz», sagt er. Hinzu komme, dass viele Aufträge wegen der allgemein fehlenden Planbarkeit sehr kurzfristig ausfallen, was wiederum eine Planung innerhalb der Firma erschwere. «Daher hoffe ich für den Rest des Jahres, dass die Coronamassnahmen in naher Zukunft wieder gelockert werden und unser ganzes Leben damit wieder planbarer wird», so Aeschbach.